Epstein-Akten: Trump gibt Widerstand auf – Abstimmung im Repräsentantenhaus steht bevor
Nach der Überraschungs-Kehrtwende von Präsident Donald Trump in der Epstein-Affäre stimmt das US-Repräsentantenhaus über die Freigabe aller Ermittlungsakten ab. Beobachter rechnen mit einer breiten parteiübergreifenden Zustimmung am Dienstag. Kritiker werfen Trump vor, mögliche Verstrickungen in die Epstein-Affäre vertuschen zu wollen.
Parteienübergreifende Unterstützung
Der Gesetzentwurf wird von den Demokraten unterstützt, erhält aber auch Rückhalt von Republikanern aus Trumps Regierungsfraktion. Angesichts zunehmender Unterstützung innerhalb der eigenen Partei sah sich Trump gezwungen, seinen Widerstand aufzugeben.
Auf Truth Social schrieb Trump:
„Die Republikaner im Repräsentantenhaus sollten dafür stimmen, die Epstein-Akten freizugeben, denn wir haben nichts zu verbergen.“
Sollte das Abgeordnetenhaus wie erwartet zustimmen, muss noch der Senat, in dem Trumps Republikaner die Mehrheit haben, den Antrag bestätigen. Anschließend wäre die Unterschrift des Präsidenten erforderlich.
Hintergrund der Affäre
Seit Monaten fordern Teile von Trumps Partei und der MAGA-Bewegung die Veröffentlichung sämtlicher Akten. Epstein hatte über Jahre minderjährige Mädchen und junge Frauen missbraucht und sie Prominenten zugeführt. Er starb 2019 in seiner Gefängniszelle, offiziell durch Suizid.
Jüngste E-Mails Epsteins deuten auf engere Verbindungen zwischen Trump und Epstein hin. Trump bestreitet dies. In einer Mail schrieb Epstein, Trump habe „von den Mädchen gewusst“ und Stunden mit einem Missbrauchsopfer verbracht.
Folgen für andere Prominente
Parallel initiierte Trump Ermittlungen gegen den früheren Präsidenten Bill Clinton und versuchte, Aufmerksamkeit auf Larry Summers, Clintons ehemaligen Finanzminister, zu lenken.
Summers zog sich nach Veröffentlichung seiner E-Mail-Kommunikation aus öffentlichen Verpflichtungen zurück und erklärte:
„Ich übernehme die volle Verantwortung für meine fehlgeleitete Entscheidung, weiterhin mit Herrn Epstein zu kommunizieren.“
Er werde aber weiterhin seine Lehrtätigkeiten wahrnehmen.
OZD
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Bild: AFP