Der VfB Stuttgart hat im engen Rennen um die Champions-League-Plätze einen wichtigen Schritt verpasst. Im direkten Duell mit der TSG Hoffenheim kamen die Schwaben zuhause nicht über ein 0:0 hinaus und konnten den Konkurrenten damit nicht überholen. Trotz spielerischer Überlegenheit und großem Aufwand fehlte der Mannschaft von Trainer Sebastian Hoeneß die letzte Konsequenz im Abschluss.
Dabei hatte sich der VfB viel vorgenommen. Nach dem überzeugenden 4:0-Auswärtssieg in Bremen wollte Stuttgart mit einem Ausrufezeichen in die kurze Winterpause gehen. Doch gegen kompakte Hoffenheimer blieb der gewünschte Effekt aus. Zwar kontrollierte der VfB über weite Strecken das Geschehen, klare Torchancen blieben jedoch Mangelware.
Hoeneß musste auf Bilal El Khannouss verzichten, der zum Afrika-Cup abgereist war, und stellte seine Startelf entsprechend um. Tiago Tomás rückte in die Offensive, Maximilian Mittelstädt erhielt den Vorzug vor Ramon Hendriks. Aufseiten der Gäste fehlte ebenfalls ein Leistungsträger: Bazoumana Touré war nicht dabei, Alexander Prass übernahm eine offensivere Rolle.
Die Partie begann ausgeglichen, jedoch auf überschaubarem Niveau. Hoffenheim setzte früh ein kleines Ausrufezeichen, als Finn Jeltsch in höchster Not gegen Tim Lemperle klärte. Stuttgart tat sich schwer, Tempo und Präzision zu verbinden. Erst nach gut 20 Minuten näherte sich der VfB erstmals ernsthaft an – Jamie Leweling verfehlte das Tor nur knapp.
Kurz vor der Pause bot sich die große Chance zur Führung. Tiago Tomás stand frei vor Nationaltorhüter Oliver Baumann, scheiterte jedoch am glänzend reagierenden Keeper. Es war der Moment, der sinnbildlich für den gesamten Auftritt der Gastgeber stand.
Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild kaum. Stuttgart erhöhte den Druck, Hoffenheim verteidigte diszipliniert. Baumann blieb der entscheidende Faktor, parierte unter anderem gegen Mittelstädt, während Kopfbälle von Atakan Karazor und Deniz Undav die letzte Genauigkeit vermissen ließen. Am Ende blieb eine torlose Punkteteilung, die keinem der beiden Teams wirklich hilft. OZD / ©AFP.
OZD-Kommentar – Anspruch und Wirklichkeit klaffen auseinander
Der VfB Stuttgart wollte ein Zeichen setzen – geliefert hat er nur ein weiteres Fragezeichen. Wer von Champions League spricht, muss solche Spiele gewinnen. Ballbesitz, Spielkontrolle und Einsatz stimmen, doch ohne Durchschlagskraft bleibt all das wertlos. Hoffenheim zeigte, wie man mit Disziplin und Struktur einen ambitionierten Gegner neutralisiert. Für den VfB gilt: Stabilität allein reicht nicht. Wenn Stuttgart oben anklopfen will, muss aus Dominanz endlich wieder Entschlossenheit werden.

Lesermeinungen
„So ein Spiel musst du gewinnen, wenn du in die Champions League willst.“
„Baumann war überragend, aber Stuttgart fehlt aktuell die Kaltschnäuzigkeit.“
„Ein Punkt ist besser als keiner – aber zufrieden kann man damit nicht sein.“
Mini-Infobox
– VfB Stuttgart und TSG Hoffenheim trennen sich 0:0
– Stuttgart verpasst Überholen im CL-Rennen
– Oliver Baumann mit mehreren Glanzparaden
– VfB nur ein Sieg aus den letzten fünf Ligaspielen
– Beide Teams bleiben im oberen Tabellendrittel
OZD-Analyse
Spielverlauf
– a) Stuttgart mit mehr Ballbesitz
– b) Hoffenheim defensiv sehr stabil
– c) Wenige klare Torchancen auf beiden Seiten
Probleme des VfB
– a) Fehlende Präzision im Abschluss
– b) Zu wenig Tempo im letzten Drittel
– c) Ausfälle wichtiger Spieler spürbar
Bedeutung für das CL-Rennen
– a) Verpasste Chance für Stuttgart
– b) Hoffenheim hält direkten Konkurrenten auf Distanz
– c) Kampf um die Topplätze bleibt extrem eng

Wer ist Sebastian Hoeneß?
Sebastian Hoeneß ist Cheftrainer des VfB Stuttgart. Der frühere
Hoffenheimer Coach führte den VfB zurück in die Spitzengruppe der
Bundesliga und gilt als einer der spannendsten deutschen Trainer seiner
Generation.
Was ist die Champions League?
Die Champions League ist der wichtigste Vereinswettbewerb im
europäischen Fußball. Die Teilnahme zählt sportlich wie finanziell zu
den größten Zielen der Bundesligaklubs.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.
OZD-Extras
In den vergangenen fünf Bundesligaspielen holte der VfB Stuttgart nur einen Sieg – ein Warnsignal im Kampf um die Königsklasse.