Felix Hoffmann hat bei der Generalprobe für die Vierschanzentournee seine starke Form eindrucksvoll bestätigt. Der deutsche Skispringer belegte am Sonntag im schweizerischen Engelberg erneut Rang drei und stand damit wie schon am Vortag auf dem Podest. Teamkollege Philipp Raimund folgte bei schwierigen Bedingungen auf Platz vier. Den Sieg sicherte sich der Japaner Ryoyu Kobayashi, der damit die jüngste Siegesserie von Weltmeister Domen Prevc beendete.
Für Hoffmann war es ein weiteres Ausrufezeichen. Bereits am Samstag hatte er mit Platz zwei das beste Weltcup-Ergebnis seiner Karriere gefeiert. Auch 24 Stunden später präsentierte sich der Deutsche nervenstark und konstant. Raimund lag nach dem ersten Durchgang sogar punktgleich mit Prevc an der Spitze, konnte das Niveau im Finale aber nicht ganz halten.
Der Wettkampf wurde von ständig wechselnden Windverhältnissen geprägt. Viele Springer taten sich schwer, die Bedingungen richtig einzuschätzen. „Heute war es turbulent“, sagte Bundestrainer Stefan Horngacher im ZDF. „Aber am Ende sind immer die besten Springer vorne – und wir gehören Gott sei Dank aktuell dazu.“
Hinter dem deutschen Top-Duo offenbarte sich erneut eine deutliche Lücke. Die formschwachen Routiniers Andreas Wellinger und Karl Geiger fehlten, Pius Paschke verpasste als 36. den zweiten Durchgang. Luca Roth schaffte es als 28. in den Finaldurchgang, Weltcup-Debütant Ben Bayer blieb ohne Punkte. Nach einer kurzen Weihnachtspause richtet sich nun der volle Fokus auf die Vierschanzentournee. OZD
OZD-Kommentar – Zur richtigen Zeit in Topform
Besser hätte die Generalprobe kaum laufen können. Während andere Nationen noch mit Konstanz kämpfen, liefern Hoffmann und Raimund genau im entscheidenden Moment ab. Besonders Hoffmann wirkt gereift, stabil und mental bereit für die größte Bühne des Skispringens. Die Abwesenheit der Routiniers kaschiert zwar die Breite des Teams, doch an der Spitze stimmt die Richtung. Wenn diese Form konserviert wird, ist bei der Tournee mehr als nur ein Achtungserfolg möglich.

Mini-Infobox
Weltcup Engelberg als Tournee-Generalprobe
Felix Hoffmann erneut Dritter
Philipp Raimund auf Rang vier
Sieg geht an Ryoyu Kobayashi
OZD-Analyse
Deutsche Ausgangslage
a) Hoffmann mit konstanter Podestform
b) Raimund stabil unter den Top vier
c) Selbstvertrauen vor der Tournee deutlich gestärkt
Internationale Konkurrenz
a) Kobayashi rechtzeitig wieder siegfähig
b) Prevc-Serie gestoppt
c) Leistungsdichte an der Spitze hoch
Blick auf die Vierschanzentournee
a) Form spricht für das deutsche Top-Duo
b) Rückkehr der Routiniers bringt zusätzliche Optionen
c) Entscheidend wird die Stabilität unter Druck

Erklärungen
Was ist die Vierschanzentournee?
Die Vierschanzentournee ist der traditionsreichste Wettbewerb im
Skispringen. Sie findet jährlich rund um den Jahreswechsel in
Deutschland und Österreich statt und umfasst Springen in Oberstdorf,
Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen.
Wer ist Ryoyu Kobayashi?
Ryoyu Kobayashi ist einer der erfolgreichsten Skispringer der
vergangenen Jahre. Der Japaner gewann bereits zweimal die
Vierschanzentournee und zählt auch in dieser Saison wieder zu den
Topfavoriten.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.
OZD-ExtrasFelix Hoffmann stand in Engelberg an beiden Wettkampftagen auf dem Podest – ein Novum in seiner bisherigen Weltcup-Karriere.