Die französische Filmikone Brigitte Bardot ist tot. Die Leinwandgöttin, das Sexsymbol der 1950er- und 1960er-Jahre und spätere Tierschutzaktivistin starb am Sonntag im Alter von 91 Jahren auf ihrem Anwesen La Madrague im südfranzösischen Saint-Tropez, wie ihre Stiftung mitteilte. Mit Rollen in Filmen wie Und immer lockt das Weib und Die Verachtung wurde Bardot weltberühmt und prägte ein neues, selbstbewusstes Frauenbild.
„Wir weinen um eine Jahrhundert-Legende“, schrieb Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. Bardot habe für Freiheit gestanden – mit ihrer Kunst und mit ihrem kompromisslosen Einsatz für Tiere. Die von ihr gegründete Brigitte-Bardot-Stiftung bestätigte den Tod ihrer Gründerin und würdigte ihr Lebenswerk als Schauspielerin, Sängerin und Tierschützerin.
Geboren 1934 in Paris, wuchs Bardot in einem bürgerlichen Elternhaus auf. Ihren Durchbruch verdankte sie dem Regisseur Roger Vadim, der ihr 1956 die Rolle auf den Leib schrieb, die sie zum internationalen Symbol erotischer Selbstbestimmung machte. Bardot spielte in mehr als 50 Filmen, arbeitete mit Regisseuren wie Jean-Luc Godard und Louis Malle und wurde zur Ikone einer ganzen Generation.
Ihr Ruhm war ebenso gewaltig wie ihr Privatleben turbulent. Affären, vier Ehen – darunter mit dem deutschen Industriellenerben Gunter Sachs – und ein öffentlich ausgetragener Bruch mit ihrem Sohn prägten ihr Image als femme fatale. 1973 zog sie einen radikalen Schlussstrich und beendete ihre Filmkarriere, um sich vollständig dem Tierschutz zu widmen.
Mit der von ihr gegründeten Stiftung kämpfte Bardot jahrzehntelang gegen Pelzindustrie, Tierquälerei, Robbenjagd und Wilderei. Organisationen wie PETA würdigten sie als unermüdliche Kämpferin für Tiere. Gleichzeitig geriet Bardot in ihren letzten Lebensjahren wegen rassistischer und islamfeindlicher Äußerungen mehrfach in die Kritik und wurde verurteilt – ein dunkler Schatten auf einem ansonsten außergewöhnlichen Lebenswerk.
Bardot hatte sich zuletzt vollständig aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. In ihrem letzten Buch äußerte sie den Wunsch nach einer schlichten Beerdigung ohne große Öffentlichkeit – beigesetzt in ihrem Garten, mit einem einfachen Holzkreuz. OZD
OZD-Kommentar – Glanz, Widerspruch, Vermächtnis
Brigitte Bardot war nie bequem. Sie war Ikone und Provokation, Vorbild und Zumutung zugleich. Ihr Einfluss auf Film, Mode und das Frauenbild ist unbestreitbar – ebenso wie die Brüche ihres späteren Lebens. Bardot zwingt auch nach ihrem Tod zur Auseinandersetzung: mit Ruhm, Verantwortung und der Frage, wie Legenden altern. Ihr Vermächtnis bleibt groß, widersprüchlich und unauslöschlich.

Mini-Infobox
Geboren: 1934 in Paris
Gestorben: 2025 in Saint-Tropez
Beruf: Schauspielerin, Sängerin, Aktivistin
Besonderheit: Radikaler Bruch mit der Filmkarriere 1973
OZD-Analyse
Kulturelle Bedeutung
a) Ikone der Nachkriegszeit
b) Neues Frauenbild im Kino
c) Internationaler Mythos
Radikaler Lebenswandel
a) Abschied vom Film auf dem Höhepunkt
b) Jahrzehntelanger Tierschutz
c) Stiftung mit globalem Einfluss
Kontroverse Spätphase
a) Politische Radikalisierung
b) Verurteilungen wegen Hetze
c) Spannungsfeld zwischen Werk und Pers

Erklärungen
Wer war Brigitte Bardot?
Brigitte Bardot war eine der berühmtesten Schauspielerinnen des 20.
Jahrhunderts. Sie wurde zum Symbol sexueller Selbstbestimmung und später
zu einer der bekanntesten Tierschutzaktivistinnen Europas.
Was ist die Brigitte-Bardot-Stiftung?
Die Stiftung wurde 1986 gegründet und setzt sich weltweit für den Schutz
von Tieren ein. Sie finanzierte sich unter anderem durch den Verkauf
von Bardots Schmuck und Besitz.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.

Bardot war eine der wenigen Weltstars, die ihre Karriere freiwillig auf dem Höhepunkt beendeten – ein bis heute einzigartiger Schritt.