Der historische WM-Finaleinzug der deutschen Handballerinnen hat auch vor den Bildschirmen für ein echtes Ausrufezeichen gesorgt. Durchschnittlich 3,09 Millionen Zuschauer verfolgten am frühen Freitagabend in der ARD den überzeugenden 29:23-Erfolg des Teams von Bundestrainer Markus Gaugisch gegen Titelverteidiger Frankreich. Der Marktanteil lag bei starken 20,1 Prozent – ein Wert, der den wachsenden Stellenwert des Frauenhandballs eindrucksvoll unterstreicht.
Damit erreichte das Halbfinale in Rotterdam deutlich mehr Menschen als noch das Viertelfinale wenige Tage zuvor. Beim Einzug in die Runde der letzten Vier hatten im ZDF durchschnittlich 2,5 Millionen Zuschauer eingeschaltet, was einem Marktanteil von 17,4 Prozent entsprach. Schon dort zeichnete sich ab, dass die DHB-Frauen nicht nur sportlich, sondern auch medial eine neue Dimension erreicht haben.
Bemerkenswert ist dabei auch der Rahmen der Übertragungen. Die Begegnung gegen Frankreich war erst die zweite Partie des Turniers, die frei empfangbar im öffentlich-rechtlichen Fernsehen zu sehen war – und sie wurde prompt zum Quotenerfolg. Der sportliche Triumph und die steigende Sichtbarkeit greifen dabei offensichtlich ineinander.
Das große WM-Finale gegen Olympiasieger Norwegen am Sonntag um 17.30 Uhr wird erneut in der ARD übertragen. Nach den bisherigen Einschaltzahlen darf mit weiter wachsendem Interesse gerechnet werden – ganz Deutschland scheint bereit für den nächsten großen Handballmoment. OZD / ©AFP.
OZD-Kommentar – Einschaltquote ist kein Zufall
Diese Zahlen sind mehr als nur Statistik – sie sind ein Signal. Wenn über drei Millionen Menschen am frühen Abend Frauenhandball einschalten, dann nicht aus Höflichkeit, sondern aus echter Begeisterung. Der Erfolg der DHB-Frauen zeigt, was möglich ist, wenn sportliche Leistung auf Sichtbarkeit trifft. Nun liegt es an Sendern, Verbänden und Politik, diesen Moment nicht verpuffen zu lassen. Aufmerksamkeit ist die härteste Währung im Profisport – und die deutschen Handballerinnen haben sie sich verdient.

Mini-Infobox
– 3,09 Millionen Zuschauer beim WM-Halbfinale
– Marktanteil: 20,1 Prozent
– Sieg gegen Titelverteidiger Frankreich
– Deutliches Plus gegenüber dem Viertelfinale
– Finale am Sonntag in der ARD
OZD-Analyse
Medialer Durchbruch
– a) Bestwert für Frauenhandball im Turnier
– b) Öffentlich-rechtliche Reichweite als Schlüssel
– c) Sportlicher Erfolg treibt Quote
Steigende Aufmerksamkeit im Turnierverlauf
– a) 2,5 Millionen im Viertelfinale
– b) Deutlicher Sprung im Halbfinale
– c) Erwartungshaltung für das Finale wächst
Bedeutung für den Frauenhandball
– a) Mehr Sichtbarkeit schafft Akzeptanz
– b) Nachwuchs und Sponsoren profitieren
– c) Nachhaltiger Effekt möglich
Was ist die Handball-Weltmeisterschaft der Frauen?
Die Handball-Weltmeisterschaft der Frauen ist das wichtigste
internationale Turnier im Frauenhandball und wird vom Weltverband IHF
ausgetragen. Sie findet alle zwei Jahre statt und genießt wachsende
mediale Aufmerksamkeit.
Wer ist Markus Gaugisch?
Markus Gaugisch ist Bundestrainer der deutschen
Frauen-Handballnationalmannschaft. Unter seiner Führung erreichte das
DHB-Team erstmals seit Jahrzehnten wieder ein WM-Finale.
OZD-Extras
Der Marktanteil von über 20 Prozent bedeutet, dass jeder fünfte Fernsehzuschauer in Deutschland zeitweise Frauenhandball sah. https://www.online-zeitung-deutschland.de/search?q=Sport&chron=true
Alle Angaben ohne Gewähr. Bild AFP
