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Lesermeinung:
Es ist ein Wirtschaftskrieg ohne Soldaten, aber mit Milliardenverlusten: China hat den systematischen Diebstahl geistigen Eigentums zur staatlichen Strategie erhoben – und der Westen schaut viel zu oft weg. Während chinesische Konzerne mit Kopien westlicher Technologien Märkte erobern, werden die Urheber dieser Innovationen wirtschaftlich ausgehöhlt und politisch gedemütigt.
Ob Robotertechnik, Halbleiter, Biotechnologie oder Software – kein Bereich ist vor Chinas Methoden sicher. Spionage, Zwangstransfer bei Joint Ventures, Cyberangriffe auf Forschungsnetzwerke, Nachbauten mit staatlicher Förderung: Die Liste der Mittel ist so lang wie perfide. Während Unternehmen in Europa und den USA Patente anmelden, investiert Peking Milliarden in Geheimdienste, Hackertruppen und Industriespione – mit einem Ziel: technologische Dominanz.
Längst warnten Geheimdienste in den USA, Deutschland und Großbritannien davor, dass China gezielt Hochschulen infiltriert, Fachkräfte abwirbt und sensible Forschung abschöpft. Der Zugriff auf geistiges Eigentum ist kein Zufall, sondern Teil des Fünfjahresplans, fest verankert im „Made in China 2025“-Programm. Wer meint, es ginge dabei nur um wirtschaftliche Interessen, täuscht sich: Es geht um geopolitische Machtprojektion im digitalen Zeitalter – mit Wissen, das nicht selbst entwickelt, sondern gestohlen wurde.
Und der Westen? Reagiert zögerlich. Während Unternehmen aus Angst vor Marktverlusten schweigen, wirken Regierungen oft naiv oder gelähmt. Die Vorstellung, mit China könne man fairen Wettbewerb betreiben, ist ein gefährlicher Irrtum. Wer mit einem Regime Geschäfte macht, das Eigentumsrechte systematisch missachtet, macht sich zum Komplizen seines eigenen Niedergangs.
Die Zeit der Appeasement-Politik muss enden. Es braucht Sanktionen, rechtliche Gegenmaßnahmen, einen lückenlosen Schutz sensibler Daten und vor allem ein Erwachen der politischen Klasse: China führt keinen offenen Krieg – aber es führt ihn mit jeder gestohlenen Idee.
OZD / AFP.
OZD-Kommentar
Der technologische Diebstahl durch China ist kein Betriebsunfall – er ist Staatsstrategie. Und während der Westen noch Konferenzen abhält und „Dialogformate“ pflegt, entwendet Peking systematisch das geistige Kapital ganzer Branchen. Das ist kein Wirtschaftskrimi – das ist die Erosion unserer Innovationsbasis im Zeitraffer.
Was hier passiert, ist die größte Enteignung des 21. Jahrhunderts – nicht durch Enteignungsgesetze, sondern durch Kopieren, Hacken, Täuschen. Ganze Produkte entstehen in China nicht durch eigene Forschung, sondern durch raffinierte Replikation westlicher Ideen. Der Preis: Milliardenverluste für Mittelständler, Start-ups, Forschungsinstitute – und letztlich der Verlust technologischer Souveränität.
Noch schlimmer aber ist das politische Versagen. Seit Jahren ist bekannt, wie China vorgeht – und trotzdem dulden europäische Regierungen den Zugriff auf Universitäten, Unternehmensdaten und Produktions-Know-how, als wäre es ein Betriebsunfall. Nein, das ist ein kontrollierter Angriff. Und wer ihn weiter zulässt, riskiert mehr als nur Wettbewerbsfähigkeit – er gefährdet seine Sicherheit, seine Gesellschaft, seine Zukunft.
Der Westen steht am Scheideweg: Entweder er schützt endlich seine Innovationen wie seine Grenzen – oder er wird zur Rohstoffquelle für ein autoritäres System, das mit gestohlenem Wissen die Weltordnung umschreiben will. Die Zeit der Höflichkeit ist vorbei. Es ist Zeit für entschlossene Gegenwehr.
OZD-Erklärungen
Was ist geistiges Eigentum?
Geistiges Eigentum bezeichnet
immaterielle Werte wie Erfindungen, Designs, Software, Marken oder
wissenschaftliche Entdeckungen. Es ist durch Patente, Urheberrechte oder
Geschäftsgeheimnisse geschützt. Der illegale Zugriff darauf – etwa
durch Cyberangriffe oder Industriespionage – verursacht jährlich
weltweit Schäden in Milliardenhöhe.
Was bedeutet „Made in China 2025“?
„Made in China 2025“ ist ein industriepolitisches Programm der
chinesischen Regierung, das das Land zur führenden Hightech-Nation
machen soll. Kern des Plans ist es, in Schlüsselbranchen wie Robotik,
Luftfahrt oder Pharma global unabhängig zu werden. Kritiker werfen dem
Programm vor, auf massiven Technologietransfer – auch durch unlautere
Mittel – zu setzen.
Wie läuft Industriespionage durch China ab?
China nutzt ein komplexes Netzwerk aus staatlichen Hackern,
Strohfirma-Gründungen, Forschungspartnerschaften und „Talentprogrammen“,
um an ausländisches Know-how zu gelangen. Auch der Einsatz von
Studierenden oder Angestellten in westlichen Firmen als
Informationsquelle ist dokumentiert. Die chinesische Strategie basiert
auf Geduld, Systematik – und Missachtung internationaler Regeln.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.
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