Es war ein Moment der Gänsehaut, der Respekt, der stillen Größe: Bayer Leverkusen hat seinen Erfolgstrainer Xabi Alonso in dessen letztem Heimspiel mit großer Emotion verabschiedet. Vor der Partie gegen Borussia Dortmund überreichten Sportchef Simon Rolfes und Geschäftsführer Fernando Carro dem Spanier ein großes Erinnerungsbild mit den gewonnenen Trophäen sowie ein Schild mit der Aufschrift „Xabi-Alonso-Allee“. Es war mehr als eine Geste – es war ein Zeichen für eine Ära, die diesen Klub verändert hat.
„Xabi, Xabi“, hallte es durch die BayArena, während der 43-Jährige gerührt in die Kurve winkte. Drei Jahre hatte Alonso Leverkusen geprägt, mit taktischer Brillanz, unaufgeregter Autorität und dem historischen Double aus Meisterschaft und DFB-Pokal im Jahr 2024. Nun endet seine Zeit – wohl mit dem Wechsel zu Real Madrid, wo er laut Marca Nachfolger von Carlo Ancelotti werden und bis 2028 unterschreiben soll.
„Es ist sehr besonders und emotional, was wir erlebt haben“, sagte Alonso bei DAZN. „Ich will bis zum letzten Moment etwas zurückgeben.“ Dieser letzte Moment wird am Samstag beim FSV Mainz 05 stattfinden, sein letztes Spiel als Bayer-Trainer. Wer ihm folgt, ist noch offen – Cesc Fabregas und Erik ten Hag gelten als mögliche Kandidaten.
Neben Alonso wurde auch Nationalspieler Jonathan Tah verabschiedet, der seinen im Sommer auslaufenden Vertrag nicht verlängert. Ebenso wurden die Leihspieler Nordi Mukiele, Mario Hermoso und Emiliano Buendía mit Applaus bedacht. Ein Tag des Dankes – und der Abschiede.
OZD
OZD-Kommentar:
Xabi Alonso verlässt Leverkusen – und mit ihm geht weit mehr als ein
Trainer. Es geht ein Architekt, ein Visionär, ein stiller Revolutionär.
In drei Jahren hat er aus Bayer einen Titelträger gemacht – nicht durch
Lautstärke, sondern durch Prinzipien. Dass ihm der Klub nun eine „Allee“
widmet, ist keine Übertreibung, sondern verdienter Respekt. Alonso hat
gezeigt, was möglich ist, wenn Vertrauen, Ruhe und klare Idee
aufeinander treffen. Sein Abschied tut weh – nicht weil er
unvorhersehbar kam, sondern weil er so verdient ist. Leverkusen hat
Geschichte geschrieben. Jetzt beginnt die Suche nach jemandem, der nicht
versucht, Alonso zu kopieren – sondern seine Idee weiterdenkt.
Frühe Jahre und Beginn der Karriere
Xabier "Xabi" Alonso Olano wurde am 25. November 1981 in Tolosa, Spanien geboren. Schon früh zeigte er großes Talent im Fußball, inspiriert von seinem Vater Periko Alonso, der ebenfalls Profi war. Seine Karriere begann in der Jugend von Real Sociedad, wo er schnell zum Leistungsträger avancierte.
Durchbruch bei Real Sociedad & Wechsel nach Liverpool
Nach beeindruckenden Leistungen bei Real Sociedad wechselte Alonso 2004 zum englischen Klub Liverpool FC, wo er unter Trainer Rafa Benítez eine Schlüsselrolle einnahm. In seiner ersten Saison gewann er mit Liverpool die Champions League 2005, im berühmten Finale gegen den AC Mailand in Istanbul.
Erfolge bei Real Madrid
2009 wechselte Alonso zu Real Madrid, wo er unter Trainer José Mourinho und später unter Carlo Ancelotti spielte. In seiner Zeit bei Madrid gewann er die La Liga, zweimal die Copa del Rey und als Krönung die Champions League 2014, womit er sich endgültig als einer der besten Mittelfeldspieler seiner Generation etablierte.
Bayern München & Karriereende
2014 schloss sich Alonso dem deutschen Rekordmeister FC Bayern München an. Unter Pep Guardiola spielte er eine zentrale Rolle im Mittelfeld und gewann mit Bayern drei deutsche Meisterschaften. 2017 beendete er seine aktive Karriere nach einer eindrucksvollen Laufbahn.
Trainerkarriere bei Bayer Leverkusen
Nach einigen Jahren als Trainer im Nachwuchsbereich wurde Alonso im Oktober 2022 Cheftrainer von Bayer 04 Leverkusen. Mit Leverkusen gelang ihm eine sensationelle Entwicklung – in seiner zweiten Saison führte er das Team zum Meistertitel und gewann zusätzlich den DFB-Pokal, womit er Bayer endgültig von seinem „Vizekusen“-Image befreite. Im Sommer 2025 gab Alonso bekannt, dass er den Verein verlassen wird – ein Wechsel zu Real Madrid gilt als wahrscheinlich.
Vermächtnis und Zukunft
Xabi Alonso ist als Spieler und Trainer eine der prägenden Figuren des modernen Fußballs. Er vereint taktische Raffinesse mit einer ausgeprägten Gewinnermentalität und ist in Spanien, England, Deutschland und weltweit hoch angesehen. Seine nächste Herausforderung könnte ihn zurück nach Madrid führen – als potenzieller Nachfolger von Carlo Ancelotti.
OZD-Analyse
1. Xabi Alonsos Abschied bei Bayer Leverkusen
a) Letztes Heimspiel gegen Dortmund – emotionale Verabschiedung.
– Rolfes und Carro überreichen Andenkenbild und „Xabi-Alonso-Allee“-Schild.
– Fans skandieren seinen Namen, Stadion steht geschlossen hinter ihm.
b) Alonso blickt zurück – und nach vorne.
– „Es war sehr besonders.“
– Letztes Spiel am kommenden Samstag in Mainz.
2. Die Erfolge und Bedeutung Alonsos für Bayer
a) Historisches Double 2024 – Meisterschaft & Pokal.
– Bayer erstmals deutscher Meister.
– Spielphilosophie mit taktischer Klarheit, Pressingintelligenz und Ballbesitzkultur.
b) Transformation von „Vizekusen“ zur Spitzenmannschaft.
– Internationale Anerkennung, Vertrauen in junge Spieler.
– Nachhaltiger Einfluss auf Clubstruktur und Mentalität.
3. Was kommt danach?
a) Alonso laut Medienberichten vor Wechsel zu Real Madrid.
– Vertrag bis 2028, Nachfolge von Carlo Ancelotti.
– Offizielle Bestätigung steht noch aus.
b) Suche nach neuem Bayer-Trainer läuft.
– Gerüchte um Cesc Fabregas und Erik ten Hag.
– Rolfes kündigt „sorgfältige Lösung“ an.
Was ist die „Xabi-Alonso-Allee“?
Die „Xabi-Alonso-Allee“
ist eine symbolische Ehrung von Bayer Leverkusen – ein Schild als
Zeichen der Dankbarkeit und Erinnerung. Ob eine tatsächliche Umbenennung
folgt, ist unklar, doch sie steht sinnbildlich für Alonsos Spuren im
Klub.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.