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Merz und Trump: Ein fragiles Bündnis für den Frieden? (Kommentar)

Kanzler Merz setzt im Ukraine-Krieg auf enge Zusammenarbeit mit Donald Trump – doch wie verlässlich ist diese Partnerschaft wirklich? Zweifel an Trumps Kurs werfen Fragen über die Stabilität des transatlantischen Bündnisses auf.

Bundeskanzler Friedrich Merz betont die Bedeutung einer engen transatlantischen Zusammenarbeit im Ukraine-Krieg – insbesondere mit US-Präsident Donald Trump. Doch wie belastbar ist dieses Bündnis wirklich? Die demonstrierte Einigkeit zwischen Europa und den USA erscheint wünschenswert, aber im Fall Trumps keineswegs verlässlich.

Dass Merz mit Trump telefoniert und dessen Unterstützung für eine 30-tägige Waffenruhe erhalten hat, klingt zunächst nach einem diplomatischen Erfolg. Doch Trumps außenpolitische Linie war – und ist – sprunghaft, eigennützig und häufig unberechenbar. Seine frühere Nähe zu Russland und seine Skepsis gegenüber multilateralen Bündnissen werfen berechtigte Fragen auf, wie glaubwürdig und tragfähig seine Unterstützung tatsächlich ist.

Auch die Idee einer „bedingungslosen Waffenruhe“ muss kritisch betrachtet werden. Frieden ist ein übergeordnetes Ziel – zweifellos. Doch wer Frieden will, darf nicht auf bloße Pausen im Krieg setzen, sondern muss belastbare, diplomatisch abgestimmte Lösungen schaffen, die auf klaren Prinzipien beruhen: Schutz der ukrainischen Souveränität, Sicherheit in Europa und Konsequenzen für den Aggressor.

Merz’ Versuch, den Westen geschlossen auftreten zu lassen, ist politisch nachvollziehbar. Aber auf Trump als zentralen Partner zu bauen, ist riskant – nicht zuletzt, weil seine Loyalitäten in internationalen Konflikten nicht konstant sind. Ein nachhaltiger Friedensprozess braucht mehr als telefonische Zusagen.

OZD


Alle Angaben ohne Gewähr.

Bild: AFP