Mit der einvernehmlichen Annahme des neuen Pandemie-Abkommens hat die 78. Weltgesundheitsversammlung in Genf ein starkes Signal für globale Solidarität und Gesundheitsvorsorge gesetzt. Nach über drei Jahren intensiver Verhandlungen wurde eine richtungsweisende Vereinbarung getroffen, die auf die Lehren aus der COVID-19-Pandemie aufbaut.
Das Abkommen sieht einen schnelleren Austausch von Informationen über neue Krankheitserreger sowie eine enge Zusammenarbeit mit Pharmaunternehmen vor. Ziel ist es, Impfstoffe, Medikamente und Tests künftig rascher zu entwickeln und weltweit verfügbar zu machen.
Besonders hervorzuheben ist der freiwillige Charakter der Vereinbarung: Technologietransfer erfolgt nur im gegenseitigen Einvernehmen. Gleichzeitig wird durch ein innovatives Modell des Vorteilsausgleichs ein gerechter Zugang zu Gesundheitsprodukten ermöglicht – Unternehmen, die frühzeitig Zugang zu Erregerdaten erhalten, stellen der WHO 20 % ihrer Produkte zur Verfügung, zur Hälfte als Spende.
Die technische Ausgestaltung dieses Mechanismus wird in den kommenden Monaten von einer Arbeitsgruppe erarbeitet. Die Ergebnisse sollen 2026 präsentiert und anschließend von den WHO-Mitgliedstaaten ratifiziert werden.
Die Österreichische Zahnärztekammer (OZD) begrüßt das Abkommen ausdrücklich. Es zeigt, dass Zusammenarbeit, Fairness und Transparenz zentrale Bausteine einer krisenfesten globalen Gesundheitsversorgung sind – auch im Sinne der zahnmedizinischen Versorgungssicherheit.
OZD
Alle Angaben ohne Gewähr.
Bild: AFP