Münster/Österreich - Über 800 Kilometer vom Dienstgebäude der Bezirksregierung Münster entfernt, hieß es in Österreich am Brenner kürzlich: Stopp für illegale Abfalltransporte. Bei einer international organisierten Kontrolle haben Kolleginnen und Kollegen aus Deutschland, Österreich und den Niederlanden gemeinsam Transporte mit Abfällen überprüft.
Bei den Abfalltransportkontrollen wurde überprüft, ob die LKW-Fahrer:innen die richtigen Dokumente mitführen und ob der Abfall, der im LKW mitgeführt wird, zu diesen Unterlagen passt. Das rund 20-köpfige Kontrollteam der viertägigen Großkontrolle am Brenner in Tirol bestand aus Mitarbeitenden der Bezirksregierungen Münster und Arnsberg, des niederländischen Ministeriums für Infrastruktur und Wasserwirtschaft sowie des österreichischen Umweltministeriums, des österreichischen Umweltbundesamtes, der österreichischen Polizei und des österreichischen Zolls.
Warum kontrolliert die Bezirksregierung Münster Abfalltransporte in Österreich?
Als Genehmigungs- und Überwachungsbehörde kontrolliert die Bezirksregierung Münster sowohl In- als auch Exporte von Abfällen, die in den beziehungsweise aus dem Regierungsbezirk Münster verbracht werden. Österreich ist ein Transitland von Abfalltransporten, in dem ein hohes Aufkommen solcher Transporte zu verzeichnen ist. Die Entsorgungsunternehmen im Regierungsbezirk Münster importieren die meisten Abfälle aus den Niederlanden und aus Italien. Etwa 80 Prozent der Abfälle aus Italien gelangen über den Brenner in den Regierungsbezirk Münster. „Abfalltransporte sind international und machen keinen Halt an Landesgrenzen – und unsere Überwachung macht das auch nicht“, erklärt Katharina Weixler aus dem Dezernat für Abfallwirtschaft der Bezirksregierung Münster.
Neben den Kontrollen selbst stand außerdem auch der fachliche Austausch zur Optimierung der länderübergreifenden Zusammenarbeit im Mittelpunkt: „Wir sprechen zwar verschiedene Sprachen, aber wir unterliegen dem gleichen EU-Recht – genau deshalb ist der internationale Austausch so wichtig“, betont Katharina Weixler. „Solche internationalen Einsätze helfen uns, voneinander zu lernen und gemeinsame Standards weiterzuentwickeln.“
Positive Bilanz der Kontrollen
Aus Sicht der Bezirksregierung Münster sind die Kontrolltage als positiv zu bewerten. „Wir stellen seit Jahren eine Verbesserung der Situation auf den Straßen fest“, zeigt sich Frank Gebauer aus dem Dezernat für Abfallwirtschaft der Bezirksregierung Münster zufrieden. Dennoch bleibe illegale Abfallverbringung ein relevantes Thema, gerade internationale Verbringungen seien häufig Ursache von Umweltkriminalität. „Durch enge internationale Kooperationen können Umwelt und Ressourcen wirksam geschützt werden“, stellt Frank Gebauer heraus.
An den vier Kontrolltagen am Brenner hat das Team die Ladungen und Papiere von insgesamt knapp 100 Fahrzeugen überprüft. Mit abfallrechtlichen Beanstandungen in unter 15 Prozent der Fälle, lag die Quote niedriger als bei Kontrollen der vergangenen Jahre.
Ergebnisse der Kontrollen
Kontrollierte Fahrzeuge insgesamt: 98
Kontrollierte Abfalltransporte: 63
Abfallrechtliche Beanstandungen: 8
Bezirksregierung Münster
Foto: Bezirksregierung Münster
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