Donald Trump droht der Europäischen Union erneut mit massiven Strafzöllen – diesmal in Höhe von 50 Prozent ab dem 1. Juni. Die wirtschaftspolitische Eskalation folgt einem altbekannten Muster: Konfrontation statt Kooperation, Erpressung statt Einigung. Die Begründung für den drastischen Schritt? Angeblich ausbleibende Fortschritte in den Gesprächen mit der EU. Tatsächlich jedoch ist Trumps Zollpolitik längst zur innenpolitischen Inszenierung verkommen – mit realen Schäden für die Weltwirtschaft.
Berlin reagierte zu Recht scharf. Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche und Außenminister Johann Wadephul warnten vor den Folgen: Handelskonflikte schaden allen Seiten, insbesondere in einer fragilen globalen Konjunkturphase. Trump jedoch inszeniert sich erneut als Retter amerikanischer Arbeitsplätze, während er gleichzeitig mit Zöllen gegen US-Unternehmen wie Apple droht, sollte deren Produktion nicht vollständig in die USA zurückkehren. Ein wirtschaftlicher Widerspruch, der kaum kaschieren kann, dass es hier vor allem um populistische Profilierung geht.
Noch absurder wirken Trumps Vorwürfe gegen die EU: Diese sei gegründet worden, um die USA „auszunutzen“. Solche Aussagen zeugen nicht nur von historischem Unverständnis, sondern von einem gezielten Versuch, internationale Partner öffentlich zu diffamieren. Handelsüberschüsse, Mehrwertsteuerregelungen oder Unternehmensstrafen – all das wird pauschal als „feindlicher Akt“ umgedeutet, um politische Maßnahmen zu rechtfertigen, die Millionen von Jobs, Investitionen und Lieferketten gefährden.
Die EU-Kommission plant bereits Gegenzölle in Milliardenhöhe. Doch das eigentliche Problem liegt tiefer: In Trumps Handelslogik gibt es nur Gewinner und Verlierer – statt gegenseitigem Vorteil herrscht das Prinzip wirtschaftlicher Kampfansage. Es ist eine gefährliche Ideologie, die nicht nur transatlantische Beziehungen, sondern die Stabilität der Weltwirtschaft aufs Spiel setzt.
OZD
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