Bei der Shangri-La-Sicherheitskonferenz in Singapur hat US-Verteidigungsminister Pete Hegseth China scharf angegriffen – und ein düsteres Bild gezeichnet: Chinas Militär „übe täglich“ für einen Angriff auf Taiwan, der „jederzeit“ erfolgen könne. Präsident Xi habe die Streitkräfte bereits angewiesen, bis 2027 einsatzbereit zu sein.
Hegseth forderte die asiatischen Verbündeten der USA zu massiven Aufrüstungen auf – und lobte Deutschland als Vorbild, das künftig fünf Prozent seines BIP in die Verteidigung investieren wolle. Abschreckung koste eben, so Hegseth.
Doch Hegseths martialischer Tonfall birgt Sprengstoff. Die einseitige Schuldzuweisung an China, begleitet von Forderungen nach Aufrüstung und wirtschaftlichem Druck, droht den Konflikt weiter zu eskalieren – nicht nur in der Taiwan-Frage, sondern im gesamten Indo-Pazifik.
Die USA positionieren sich erneut als dominante Militärmacht in der Region. Die Betonung permanenter Präsenz und die klare Kampfansage an China tragen kaum zur Deeskalation bei. Vielmehr scheint Washington unter Trump einen geopolitischen Konfrontationskurs zu forcieren, der auch wirtschaftlich – durch den schwelenden Handelskrieg – weiter angeheizt wird.
Statt zu warnen und gleichzeitig zu provozieren, wäre ein Fokus auf diplomatische Lösungen und internationale Vermittlung dringend geboten. Sonst droht aus der angeblichen "Abschreckung" ein Brandherd zu werden, der globale Folgen hätte.
OZD
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Bild: AFP