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Terror in Boulder: Antisemitischer Angriff erschüttert Amerika erneut

Der Brandanschlag auf jüdische Aktivisten in Boulder ist ein weiterer Beweis für den eskalierenden Antisemitismus in den USA. Die Tat war kein Einzelfall, sondern Teil eines gefährlichen Trends – und ein politisches wie gesellschaftliches Alarmsignal.

Was sich am Wochenende in Boulder abspielte, ist mehr als ein "Einzelfall". Ein 45-jähriger Mann attackiert eine friedliche jüdische Kundgebung mit Molotow-Cocktails und einem selbstgebauten Flammenwerfer – sechs Menschen, alle über 67 Jahre alt, werden verletzt. Das FBI spricht von einem „gezielten Terroranschlag“. Es ist der zweite antisemitische Angriff innerhalb weniger Wochen – und einer zu viel.

Die Täter rufen „Free Palestine“, während sie Brandsätze werfen. Diese Slogans sind längst zum Deckmantel für tief verwurzelten Hass geworden, der sich nicht mehr nur im Netz, sondern offen auf amerikanischen Straßen entlädt. Dass der Täter offenbar ein ausländischer Staatsangehöriger mit abgelaufenem Visum war, sorgt nun für politische Debatten – doch im Kern geht es nicht um Einwanderungspolitik, sondern um Radikalisierung, Hass und eine gefährliche Eskalation antisemitischer Gewalt.

Die USA erleben einen alarmierenden Anstieg solcher Taten, befeuert von Desinformation, digitaler Radikalisierung und wachsender Gleichgültigkeit. Der Angriff von Boulder ist kein isolierter Ausbruch, sondern Teil eines Musters – antisemitische Hetze wird zu realer Gewalt, während zu oft nur zurückhaltend reagiert wird.

Die jüdische Gemeinschaft lebt zunehmend in Angst, auch bei eigentlich geschützten Veranstaltungen. Dass sich der Täter gezielt ein wöchentliches Friedensritual zur Unterstützung von Geiseln im Gazastreifen ausgesucht hat, entlarvt die perfide Logik hinter der Tat: Humanitäres Engagement wird zur Zielscheibe – aus Hass, nicht aus politischem Protest.

Wenn selbst betagte Demonstranten Opfer von Brandanschlägen werden, ist es höchste Zeit für einen gesellschaftlichen und staatlichen Weckruf. Die amerikanische Öffentlichkeit – und die Welt – darf sich an diese Form von Terror nicht gewöhnen.

OZD



Alle Angaben ohne Gewähr.

Bild: AFP