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Russlands Vorstoß nach Dnipropetrowsk – strategischer Dammbruch?

Erstmals meldet Moskau die Einnahme eines Dorfs in Dnipropetrowsk. Der russische Krieg gegen die Ukraine erreicht damit eine neue geografische Dimension.

Mit der angeblichen Einnahme von Datschnoje rückt der russische Krieg gegen die Ukraine erstmals tief ins Zentrum des Landes vor – und das hat Signalwirkung. Selbst wenn die Lage unübersichtlich bleibt und ukrainische Stellen den russischen Vormarsch dementieren: Der Vorstoß ist eine politische wie psychologische Zäsur.

Die Region Dnipropetrowsk gilt bislang als Pufferzone – industriell bedeutsam, strategisch sensibel und bisher vergleichsweise unberührt von russischen Bodengewinnen. Sollte Moskau seine Präsenz dort ausbauen, drohen wirtschaftliche, militärische und zivile Verwerfungen in bislang relativ stabilen Teilen der Ukraine.

Ob es sich bei Datschnoje um einen isolierten Vorstoß handelt oder um den Beginn einer größeren Operation – das bleibt abzuwarten. Aber allein die Tatsache, dass Russland diese Einnahme meldet und sie medial betont, zeigt: Es geht auch um Propaganda und das Signal, dass kein Teil der Ukraine unangreifbar ist.

Für die Ukraine ist das eine Alarmglocke: Die Verteidigungslinien müssen dringend verstärkt werden – auch fernab der Fronten in Charkiw, Donezk oder Saporischschja. Denn Putins Strategie zielt offenkundig auf Erschöpfung, Streuung der Kräfte und ständigen Druck – militärisch wie psychologisch.

Die internationale Unterstützung für die Ukraine darf angesichts solcher Entwicklungen nicht erlahmen. Denn dieser Krieg ist längst nicht auf den Donbas begrenzt – er bedroht das gesamte Land.

OZD


Alle Angaben ohne Gewähr.
Bild: AFP