Zum Inhalt springen
OZD.news - News und Nachrichten zum Nachschlagen
QR-Code zu www.online-zeitung-deutschland.de

Firmenpleiten in Deutschland steigen rasant – Höchster Anstieg seit Oktober 2024

Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist im Juli um 19,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen – ein alarmierender Frühindikator für die wirtschaftliche Lage.

Im Juli meldete das Statistische Bundesamt einen deutlichen Anstieg der Firmenpleiten um 19,2 Prozent im Vergleich zum Juli 2024. Dies ist der höchste Zuwachs seit Oktober 2024 und deutet auf eine anhaltende Wirtschaftskrise hin. Laut DIHK-Konjunkturexperte Jupp Zenzen wächst die Welle der Unternehmensinsolvenzen weiter, da die Liquidität vieler Betriebe nach zwei Jahren Rezession massiv angeschlagen ist.

Die amtlichen Zahlen für Mai zeigen 2036 Unternehmensinsolvenzen, ein Plus von 5,3 Prozent zum Vorjahr. Die Gläubigerforderungen sanken leicht von 3,4 auf 3,2 Milliarden Euro. Besonders betroffen sind Verkehr und Lagerei, das Baugewerbe sowie das Gastgewerbe – Branchen, die traditionell sensibel auf konjunkturelle Schwankungen reagieren.

Zenzen fordert die Politik auf, dringend Reformen umzusetzen: weniger Bürokratie, mehr Fachkräfte, sinkende Kosten. Hohe Energiekosten belasten die Industrie stark – mehr als jedes zweite größere Unternehmen drosselt oder plant, die Produktion im Inland einzuschränken. Das wirkt sich wiederum negativ auf die Auftragslage im Bereich der unternehmensnahen Dienstleistungen aus.

Auch die privaten Haushalte spüren den Druck: Im Mai wurden 6605 Verbraucherinsolvenzen gezählt, 16,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Trend zeigt, dass sich die wirtschaftliche Schwäche nicht nur auf Unternehmen, sondern auch auf Verbraucher überträgt.


OZD


Alle Angaben ohne Gewähr.
Bild: AFP