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RB wankt, aber fällt nicht

Ole Werner hat sein erstes Pflichtspiel als RB-Trainer gewonnen – doch beim 4:2 gegen Regionalligist Sandhausen wirkte Leipzig lange fahrig und ohne Glanz.

Ole Werner hat bei seinem Pflichtspieldebüt als Trainer von RB Leipzig einen Erfolg verbucht, der mehr Mühe kostete, als den Sachsen lieb sein konnte. Beim Regionalligisten SV Sandhausen setzten sich die Leipziger nach einem wechselhaften Auftritt mit 4:2 (2:2) durch. Yan Diomande, Willi Orban, Ezechiel Banzuzi und Xavi Simons trafen für den Bundesligisten, während Leon Ampadu Wiafe und Jahn Herrmann für den couragierten Außenseiter erfolgreich waren.

Vor 4959 Zuschauern begann Leipzig schläfrig. Schon früh ließ die Defensive Chancen zu, ehe Ampadu Wiafe den SVS in Führung brachte. Zwar glich Neuzugang Diomande rasch aus, doch Sandhausen nutzte eine weitere Unachtsamkeit durch Herrmann zur erneuten Führung. Erst Kapitän Orban stellte nach einem Freistoß von Simons wieder auf Gleichstand. Trotz zunehmender Kontrolle fehlte es RB an Präzision und Tempo.

Auch nach der Pause wirkte Leipzig fahrig. Yannick Osee hatte für die Gastgeber die große Chance zur erneuten Führung, während die Werner-Elf offensiv kaum Durchschlagskraft entwickelte. Erst spät entschieden Banzuzi und Simons die Partie zugunsten des Favoriten.

Werner verzichtete auf Stars wie Timo Werner, Andre Silva oder Kevin Kampl, setzte stattdessen auf neue Gesichter und rotationsgeprägte Aufstellungen. Doch die Vorstellung offenbarte Baustellen: Es mangelte an Kreativität und Dominanz. Trotz des Pflichtsieges bleibt die Erkenntnis, dass Werner noch viel Arbeit vor sich hat.

OZD



OZD-Kommentar

Der Sieg war Pflicht, die Art und Weise ein Warnsignal. Was RB Leipzig in Sandhausen ablieferte, reicht nicht für höhere Ansprüche. Ole Werner hat das Debüt nicht verpatzt, aber auch kein Signal der Stärke gesetzt. Wer gegen einen Regionalligisten so wankt, wird in der Bundesliga schnell entlarvt. Besonders beunruhigend ist, dass Tempo, Ideen und Zielstrebigkeit fehlen – Tugenden, die Leipzig einst auszeichneten. Der Kader ist breit, die Qualität hoch, doch ohne klare Linie und Führungsstärke bleibt RB ein fragiles Konstrukt. Werner steht vor der Mammutaufgabe, aus dieser Truppe wieder eine Einheit mit Biss zu formen. Der Pokal hat gezeigt: Es gibt noch mehr Fragezeichen als Antworten.


OZD-Analyse

Sportlicher Aspekt
– Früher Rückstand durch defensive Nachlässigkeit
– Chancenverwertung und Tempo lange unzureichend
– Erst späte Treffer von Banzuzi und Simons sichern den Sieg

Personelle Dimension
– Werner verzichtet bewusst auf etablierte Kräfte wie Timo Werner oder Kampl
– Simons trotz Wechselgerüchten im Einsatz, mit entscheidender Vorlage und Tor
– Neuer Kapitän David Raum trägt erstmals die Binde

Perspektive für die Saison
– a) Defensive bleibt anfällig, besonders gegen Konter
– b) Offensive braucht mehr Kreativität und Tempo
– c) Trainer Werner muss Teamstruktur und Spielidee schärfen, sonst drohen früh Zweifel


Wer ist Ole Werner?
Ole Werner ist ein deutscher Fußballtrainer, Jahrgang 1988. Er prägte zunächst Holstein Kiel und führte Werder Bremen zurück in die Bundesliga. Im Sommer 2025 übernahm er RB Leipzig. Werner gilt als akribischer Taktiker, der auf ein strukturiertes Ballbesitzspiel setzt, jedoch noch den Nachweis erbringen muss, dieses auch mit einem ambitionierten Kader wie Leipzig erfolgreich umsetzen zu können.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.