Die Fußball-Welt schaut im Dezember nach Washington: Am 5. Dezember findet in der US-Hauptstadt die Gruppenauslosung für die WM 2026 statt. US-Präsident Donald Trump verkündete die Entscheidung am Freitag im Oval Office gemeinsam mit FIFA-Präsident Gianni Infantino. Entgegen vorherigen Medienberichten, die Las Vegas mit seiner spektakulären Arena Sphere als Austragungsort genannt hatten, fiel die Wahl auf das traditionsreiche Kennedy Center.
„Es ist das größte, wahrscheinlich das größte Sportereignis aller Zeiten“, schwärmte Trump, während er einen goldenen WM-Pokal in den Händen hielt. Infantino sprach von einem „wichtigen Meilenstein des Turniers“.
Die Weltmeisterschaft wird erstmals mit 48 Nationen ausgetragen – in den USA, Mexiko und Kanada. Das Eröffnungsspiel steigt am 11. Juni in Mexiko-Stadt, das Finale am 19. Juli in East Rutherford nahe New York. Washington selbst ist zwar kein Spielort, rückt durch die Auslosung aber dennoch in den Fokus des Weltfußballs.
Für die deutsche Nationalmannschaft rückt das WM-Ziel bereits näher. Am 4. September beginnt die Qualifikation mit einem Auswärtsspiel in der Slowakei, danach warten Nordirland und Luxemburg. Nur der Gruppensieger löst direkt das Ticket für die Endrunde.
OZD
OZD-Kommentar
Die Verlegung der WM-Auslosung nach Washington ist ein politisches Signal. Trump nutzt das größte Sportereignis der Welt, um sich in Szene zu setzen – mitten in seiner zweiten Amtszeit. Es geht nicht nur um Fußball, sondern um Symbolkraft: Washington wird zur Bühne für Trump, der das Turnier als Triumph seiner Präsidentschaft inszenieren will. Für die FIFA ist das eine heikle Allianz. Denn Infantino weiß, dass die Nähe zu Trump polarisiert – und doch folgt er der Macht der Bilder. Die Auslosung wird so zum Schaulaufen von Politik, Wirtschaft und Sport – und verdeutlicht, wie stark die WM 2026 längst über den Sport hinausgeht.
Lesermeinungen
„Infantino und Trump – das ist mir zu viel Inszenierung. Es sollte um Fußball gehen, nicht um Machtspiele.“ D. v. F.
OZD-Analyse
Bedeutung der Entscheidung
Washington ist kein Spielort, wird aber durch die Auslosung in den Fokus gerückt.
Politische Symbolik überstrahlt sportliche Neutralität.
Abkehr von Las Vegas, wo die WM-Show noch stärker Entertainment-Charakter gehabt hätte.
Politische Dimension
a) Trump inszeniert sich als Gastgeber der größten WM aller Zeiten.
b) Die FIFA liefert die Bühne für ein US-Präsidenten-Schauspiel.
c) Fußball wird erneut zur politischen Projektionsfläche.
Auswirkungen für das Turnier
Steigerung der globalen Aufmerksamkeit durch Washington als Zentrum der Macht.
Risiko, dass politische Debatten den sportlichen Fokus überlagern.
FIFA profitiert von medienwirksamen Bildern, die Auslosung erhält historische Dimension.
Wer ist Donald Trump?
Donald Trump, geboren 1946 in New York, ist seit Januar 2025 erneut Präsident der Vereinigten Staaten. Der Immobilienunternehmer und frühere Reality-TV-Star war bereits von 2017 bis 2021 im Amt und wurde nach einer politisch turbulenten Pause wiedergewählt. Trump ist bekannt für seine polarisierende Rhetorik, seinen nationalistischen Kurs und seine enge Verzahnung von Politik, Wirtschaft und Inszenierung. Seine Rolle bei der WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada nutzt er als Symbol amerikanischer Größe.
Was ist die FIFA?
Die Fédération Internationale de Football Association (FIFA) ist der Weltfußballverband mit Sitz in Zürich. Gegründet 1904, organisiert sie Weltmeisterschaften, regelt den internationalen Fußballbetrieb und zählt 211 Mitgliedsverbände. Unter Präsident Gianni Infantino steht die FIFA oft in der Kritik wegen Korruption, mangelnder Transparenz und enger Verflechtungen mit politischen Machthabern. Die WM 2026 ist das erste Turnier mit 48 Mannschaften – ein Milliardenprojekt, das sowohl sportlich als auch politisch höchste Aufmerksamkeit genießt.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.