Florian Wirtz hat im Fachmagazin kicker offen über seine Beweggründe gesprochen, warum er im Sommer für bis zu 150 Millionen Euro zu Liverpool wechselte und nicht zum FC Bayern. Für den 22-jährigen Nationalspieler stand dabei die persönliche Entwicklung im Vordergrund. „Wie schon vor fünf Jahren, als ich mit 16 von Köln nach Leverkusen gegangen bin, habe ich auch diesmal darauf geschaut, wo ich mich fußballerisch am besten weiterentwickeln kann und wo ich der erfolgreichste Spieler werden kann. Deswegen habe ich mich für Liverpool entschieden – und das bis jetzt noch nicht bereut“, erklärte er.
Die Bayern hatten lange als Favorit im Poker um den Offensivstar gegolten, doch Wirtz entschied sich gegen die vermeintlich sichere Wahl. „Ich habe mich sehr intensiv mit beiden Vereinen beschäftigt, es war am Ende keine einfache Entscheidung. Aber ich habe sie mit hundertprozentiger Überzeugung getroffen und bin auch froh darüber“, so der Mittelfeldspieler.
Liverpool bedeute für ihn den schwereren, aber auch spannenderen Schritt: „Aus dem Umfeld rauszukommen, in ein anderes Land zu gehen mit all den Veränderungen und in eine neue Liga, die einen anderen Spielstil hat – das ist eine größere Herausforderung, die ich mir bewusst ausgewählt habe, um zu bestehen und ein besserer Spieler zu werden.“ Sein langfristiges Ziel sei klar: „Der beste Spieler der Welt zu werden – ja, auf jeden Fall.“
Dass sein Wechsel mit einer Rekordsumme verbunden war und er nun im Rampenlicht steht, nimmt Wirtz gelassen. „Natürlich entsteht ein größerer Druck, dass man abliefern muss, wenn man für so eine Summe kommt. Aber ich mache mir da keinen Druck, sondern versuche, einfach mein Bestes zu geben. Egal, für wie viel Geld ich geholt werde – das wird immer so sein.“
OZD
OZD-Kommentar
Florian Wirtz geht mit seiner Entscheidung den unbequemen, aber mutigen Weg. Anstatt in München in ein fertiges Erfolgssystem einzutauchen, wählt er mit Liverpool eine Liga, die gnadenlos ist und in der jeder Fehler teuer bezahlt wird. Genau das könnte ihn jedoch zu einem Ausnahmespieler formen, denn in der Premier League kann er sich Tag für Tag an den Besten messen. Gleichzeitig ist die Fallhöhe gigantisch: Wer für 150 Millionen Euro kommt, steht permanent unter Druck.
Wirtz spielt mit seinem Transfer auch ein Stück weit gegen die Bayern-Dominanz – ein Signal an eine neue Generation deutscher Spieler, dass der Weg zum Weltstar nicht zwingend über die Bundesliga führt. Die kommenden Jahre werden zeigen, ob er seinem eigenen Anspruch, der Beste der Welt zu werden, wirklich gerecht werden kann.
Lesermeinungen
„Endlich mal einer, der nicht den bequemsten Weg geht. Riesen-Respekt für diese Entscheidung.“ Gelder
„Liverpool ist top – aber der Druck dort ist brutal. Mal sehen, ob Wirtz das durchhält.“ Heiner Blibo
„Hätte ihn lieber bei Bayern gesehen, aber in England wird er noch schneller wachsen.“ Treuland
OZD-Lernen
1. OZD-Analyse
Fakten
Wirtz wechselt für bis zu 150 Mio. Euro von Leverkusen nach Liverpool.
Bayern München war ebenfalls interessiert, doch Wirtz entschied sich für die Premier League.
Er nennt die englische Liga eine „größere Herausforderung“.
Bewertung
a) Sportlich setzt Wirtz auf eine Liga, die körperlich härter und taktisch variabler ist als die Bundesliga.
b) Mit Liverpool wählt er einen Klub mit internationaler Strahlkraft und einem klaren Fokus auf Weiterentwicklung.
c) Der Wechsel ist ein Prestigeverlust für den deutschen Fußball: wieder entscheidet sich ein Topspieler gegen die Bayern und für England.
Ausblick
Kurzfristig wird Wirtz sich in der Premier League beweisen müssen, wo Geduld traditionell knapp ist.
Für die deutsche Nationalmannschaft könnte der Schritt Gold wert sein: Wirtz sammelt Erfahrungen auf höchstem Niveau.
Sollte er in Liverpool durchstarten, könnte er tatsächlich in den Kreis der Weltbesten aufsteigen – andernfalls wäre der Transfer ein Mahnmal für zu hohe Erwartungen.
2. OZD-Erklärung
Wer ist Florian Wirtz?
Florian Wirtz, geboren 2003 in Pulheim, gilt als eines der größten Talente des deutschen Fußballs. Mit 16 Jahren wechselte er vom 1. FC Köln zu Bayer Leverkusen, wo er schnell zum Leistungsträger avancierte. Als jüngster Torschütze der Bundesliga-Geschichte machte er früh Schlagzeilen. Mit Leverkusen gewann er 2024 das Double und spielte sich in den Fokus internationaler Topklubs. Sein Wechsel nach Liverpool im Sommer 2025 gilt als einer der teuersten Transfers der Bundesliga-Geschichte.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.