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Rassismus im Fußball: Der DFB versagt – und lässt die Schiris allein

Burda und Ballweg haben Mut gezeigt. Doch solange der DFB Rassismus mit Stadiondurchsagen und Alibi-Ermittlungen beantwortet, bleibt er Teil des Problems.

Die Szenen in Leipzig und Potsdam sind ein Skandal, der keiner mehr sein dürfte: Spieler von Schalke 04 und dem 1. FC Kaiserslautern werden rassistisch beleidigt – mitten im Jahr 2025, mitten im DFB-Pokal. Wieder sind es die Schiedsrichter, die Haltung zeigen. Max Burda und Cristian Ballweg reagierten konsequent, unterbrachen die Spiele, setzten Stadiondurchsagen durch, unterstützten die Betroffenen. FIFA-Schirichef Pierluigi Collina hat Recht: Dieses Verhalten ist vorbildlich.

Doch die eigentliche Schande liegt nicht beim Publikum, sondern in den Strukturen des deutschen Fußballs. Der DFB und die Vereine haben Rassismus seit Jahren mit Ritualen abgearbeitet: ein Banner hier, eine Durchsage dort, ein Ermittlungsverfahren, das meist im Sande verläuft. Täter bleiben oft anonym in der Masse, Opfer allein zurück. Stadiondurchsagen sind kein Schutz – sie sind Symbolpolitik.

Die bittere Wahrheit: Der DFB verlässt sich auf die Courage einzelner Schiedsrichter, statt selbst konsequent durchzugreifen. Wo bleiben automatische Stadionverbote? Wo bleiben empfindliche Strafen für Vereine, die ihre Fans nicht im Griff haben? Wo bleibt die Botschaft, dass Rassismus kein „Vorfall“, sondern ein Ausschlussgrund ist – sofort, kompromisslos, endgültig?

Burda und Ballweg haben Mut bewiesen. Der DFB nicht. Solange er Rassismus mit Alibi-Maßnahmen abtut, wird er Teil des Problems bleiben. Wer den Fußball schützen will, muss aufhören, das Übel zu verwalten – und endlich den Mut haben, es auszurotten.

OZD


Alle Angaben ohne Gewähr.

Bild: AFP