Die Alm bebte, als Isaiah Young in der dritten Minute der Nachspielzeit zum Pokalhelden aufstieg. Mit seinem Treffer zum 1:0 gegen Werder Bremen schoss der 26-jährige US-Amerikaner Arminia Bielefeld in die zweite Runde des DFB-Pokals und versetzte die Fans in Ekstase. „Das war auf jeden Fall ein geiler Moment, einer der besten meiner Karriere“, schwärmte der Flügelspieler, der nach seiner Einwechslung mit dem goldenen Tor zum Matchwinner wurde.
Trainer Mitch Kniat strahlte über das ganze Gesicht und zeigte sich dankbar: „Wir sind ihm sehr, sehr dankbar. Ich freue mich extrem für ihn.“ Als Belohnung gab der Erfolgscoach seiner Mannschaft zwei freie Tage. Für ihn selbst sollte es nach dem Coup etwas Bodenständiges geben – einen „Döner“ mit dem Trainerteam.
Young selbst blieb trotz seines historischen Moments bodenständig: „Ich bin nicht so ein Party-Guy, aber ein bisschen mit der Mannschaft gehe ich schon feiern.“ Die Euphorie in Ostwestfalen ist nun riesig, schließlich haben die Arminen im Pokal auf der heimischen Alm bereits fünf Bundesligisten in Serie ausgeschaltet.
Kapitän Mael Corboz warnte jedoch vor übertriebener Euphorie: „Wir hatten auch letzte Saison einen Traumstart – wir wissen alle, was danach passiert ist.“ Damals war die Arminia in eine Formkrise geraten, konnte sich aber am Ende stabilisieren und den Zweitliga-Aufstieg perfekt machen. Nun wollen die Bielefelder die „Welle so lange wie möglich reiten“ und vielleicht tatsächlich ein neues Pokalmärchen schreiben. Die zweite Runde wird Ende Oktober ausgelost.
OZD
OZD-Kommentar:
Arminia Bielefeld lebt den Pokaltraum – wieder einmal. Dass ausgerechnet Isaiah Young in der Nachspielzeit zum Helden wird, zeigt, welche Kraft in solchen Momenten steckt. Doch Vorsicht: Euphorie kann im Fußball ebenso schnell verpuffen, wie sie aufflammt. Der Sieg über Bremen ist ein Signal an die Bundesliga, dass die Arminia kein Kanonenfutter ist. Gleichzeitig bleibt die Mahnung von Kapitän Corboz im Raum: Wer nach einem furiosen Start abhebt, kann hart fallen. Bielefeld steht nun vor der Herausforderung, den Schwung nicht nur im Pokal, sondern auch in der Liga aufrechtzuerhalten. Gelingt das, könnte aus einem „geilen Moment“ tatsächlich ein neues Fußballmärchen werden.
OZD-Analyse:
Der Pokalheld Isaiah Young
a) Kam als Joker ins Spiel und nutzte seine Chance eiskalt.
b) Präsentierte sich als Mentalitätsspieler, der trotz aller Nervosität abgezockt blieb.
Die Rolle von Trainer Mitch Kniat
a) Seine Entscheidung, Young zu bringen, wurde zum taktischen Glücksgriff.
b) Mit Humor und Lockerheit („Döner“) stärkt er die Einheit in der Mannschaft.
Historie und Perspektive
a) Arminia hat im Pokal einen Ruf als „Bundesliga-Schreck“.
b) Die Herausforderung liegt darin, Euphorie in Konstanz zu verwandeln.
c) Der Pokal bleibt eine Chance, nationale Aufmerksamkeit zu gewinnen und die Fans dauerhaft zu elektrisieren.
Wer ist Isaiah Young?
Isaiah Young, geboren 1998 in den USA, ist ein Flügelspieler, der 2020 zur Arminia Bielefeld kam. Zuvor spielte er unter anderem für den VfL Bochum und die U-Mannschaften der USA. Young gilt als schneller, technisch versierter Offensivmann, der auf beiden Flügeln eingesetzt werden kann. Seine Karriere in Bielefeld verlief zunächst unscheinbar, ehe er mit dem Pokaltor gegen Werder Bremen ins Rampenlicht rückte.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.