... bei Lehrerinnen, Verwaltungsangestellten oder Beschäftigten in Ministerien ist es längst zu einem ausufernden Privilegien-System geworden, das dem Staat teuer zu stehen kommt.
Lehrer etwa genießen volle Arbeitsplatzsicherheit, beste Pensionen und sind vor Kündigungen praktisch geschützt – und doch gehört der Bereich Schule zu den Spitzenreitern, wenn es um Krankmeldungen geht. Unterrichtsausfall trifft Millionen Kinder, doch für die Betroffenen bleibt das ohne echte Konsequenzen. Hier offenbart sich die Schattenseite des Beamtentums: Ein System, das Sicherheit garantiert, aber Anreize für Leistungsbereitschaft und Verantwortungsübernahme schwächt.
Die Kosten tragen am Ende Steuerzahlerinnen und Steuerzahler. Während normale Angestellte für ihre Rente jahrzehntelang einzahlen müssen, profitieren Beamte von einer Sonderversorgung, die die öffentliche Hand immer stärker belastet. Dieses Zwei-Klassen-System ist in Zeiten des Fachkräftemangels und steigender Haushaltsdefizite kaum noch vermittelbar.
Es ist Zeit, die Verbeamtung auf das wirklich Notwendige zu beschränken: Polizei, Justiz, Zoll – also dort, wo staatliche Autorität und Neutralität unverzichtbar sind. Für alle anderen Bereiche braucht es flexible, moderne Arbeitsverhältnisse, die Leistung belohnen, Durchlässigkeit ermöglichen und gleiche Regeln für alle schaffen.
Das Beamtentum war einmal ein Stabilitätsanker. Heute ist es vielerorts eine Bremse – für Gerechtigkeit, Effizienz und Zukunftsfähigkeit.
OZD
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