Auch Köln hat sich dem wachsenden Kreis rheinischer Städte angeschlossen, die ein striktes Badeverbot im Rhein verhängen. Der Stadtrat beschloss am Freitag, dass auf den 67 Kilometern Ufer im Kölner Stadtgebiet das Schwimmen untersagt wird. Lediglich das Stehen in flachem Wasser bleibt erlaubt. Verstöße sollen künftig mit Bußgeldern von bis zu 1000 Euro geahndet werden. ozd
OZD-Erklärung: Warum ist das Baden im Rhein so gefährlich?
Der Rhein wirkt an heißen Sommertagen verlockend, ist aber durch starke Strömungen, Wirbel und den Schiffsverkehr hochgefährlich. Selbst geübte Schwimmer können binnen Sekunden abgetrieben werden. Deshalb raten Feuerwehr, DLRG und Polizei seit Jahren eindringlich vom Baden ab.
Köln folgt damit Städten wie Düsseldorf, Neuss, Meerbusch, Krefeld und Duisburg, die bereits ähnliche Verbote erlassen haben. In Duisburg trat am Samstag ein erweitertes Badeverbot in Kraft, das sämtliche Uferabschnitte umfasst.
Die Entscheidung in Köln ist eine Reaktion auf eine Serie tragischer Unfälle: Erst Anfang Juli starb ein sechsjähriger Junge bei Düsseldorf, nachdem ihn die Strömung erfasste. Im Juni ertranken innerhalb von nur zwölf Tagen fünf Männer im Rhein.
OZD-Kommentar
Die Entscheidung mag unpopulär wirken, ist aber bitter notwendig. Der Rhein ist kein Freibad, sondern eine tödliche Falle für alle, die seine Kraft unterschätzen. Jahrzehntelang wurde das Risiko verdrängt, nun zwingt die Realität die Städte zum Handeln. Wer trotzdem ins Wasser geht, spielt mit dem Leben – und gefährdet auch die Retter, die im Ernstfall ihr eigenes riskieren müssen. Der Preis für Ignoranz ist zu hoch, um weiter wegzuschauen.
Lesermeinungen
„Richtig so – viel zu viele mussten sterben, weil man die Gefahr unterschätzt.“ – Frank Hundt, Köln
„1000 Euro Bußgeld klingt hart, aber vielleicht hält es die Leute endlich ab.“ – Sabine Krabind, Düsseldorf
„Ich finde es schade, aber notwendig. Der Rhein ist kein Badeort, das muss endlich klar sein.“ – Lukas Mechen, Neuss
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.