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„Nicht glücklich“: Trump droht Russland nach Massenangriff mit neuen Sanktionen

Nach massiven Luftangriffen Russlands auf die Ukraine zeigt sich Trump „nicht glücklich“ – und bringt neue Sanktionen ins Spiel.

Es war der bislang größte Luftangriff Russlands seit Beginn des Krieges: 810 Drohnen und 13 Raketen flogen in der Nacht auf Sonntag gegen die Ukraine. Hochhäuser in Kiew gingen in Flammen auf, selbst der Regierungssitz wurde getroffen. Die Bilanz: mindestens elf Tote.

Die Reaktion aus Washington ließ nicht lange auf sich warten. „Ich bin nicht glücklich mit der gesamten Situation“, erklärte US-Präsident Donald Trump. Auf Nachfrage, ob er weitere Sanktionen gegen Moskau verhängen werde, antwortete er knapp: „Ja, das bin ich.“ Details ließ er offen – doch allein die Drohung entfaltet Wirkung.

Finanzminister Scott Bessent legte nach: Wenn USA und EU gemeinsam Strafzölle gegen Länder einführten, die russisches Öl kaufen, werde „die russische Wirtschaft zusammenbrechen“. Dann, so Bessent, bliebe Wladimir Putin nur der Gang an den Verhandlungstisch.

Auch Kiew fordert eine schärfere Antwort. Präsident Wolodymyr Selenskyj appellierte an die Partnerländer: „Wir zählen auf eine starke Reaktion Amerikas.“ Doch trotz diplomatischer Bemühungen – zuletzt in Alaska und Washington – ist ein Durchbruch zwischen Putin und Selenskyj nicht in Sicht.

Kommentar 

Trumps Worte sind deutlich – und doch vage. „Nicht glücklich“ über den größten Angriff seit Kriegsbeginn? Das klingt fast banal angesichts von brennenden Hochhäusern in Kiew. Sanktionen als Drohkulisse sind wichtig, doch sie verlieren an Glaubwürdigkeit, wenn keine klare Linie erkennbar ist.

Während Russland immer massiver zuschlägt, ringt der Westen um Formulierungen, statt um Taten. Sanktionen wirken nur, wenn sie breit getragen werden. Ohne die EU – und ohne konsequente Durchsetzung – bleiben Trumps Drohungen ein Papiertiger.

Der Ukraine läuft die Zeit davon. Worte allein löschen keine Brände.

Lesermeinungen

„Trump ist ‘nicht glücklich’? Willkommen im diplomatischen Kindergarten.“ Petra Müller, Neuss

„810 Drohnen gegen die Ukraine, und die Antwort ist ein Trump-Zitat? Traurig.“ Karl Everding, Stuttgart

„Vielleicht sollte Trump Russland auch einfach bei Truth Social blockieren.“ Paul Breuer, Bielefeld

OZD-Analyse

Angriffsbilanz

810 Drohnen, 13 Raketen in einer Nacht.

Kiew: Hochhäuser beschädigt, Regierungssitz brennt.

Mindestens 11 Tote (3 in Kiew, 6 in anderen Regionen, 2 bei separaten Angriffen).

US-Reaktion

Trump: „Nicht glücklich“, offen für neue Sanktionen.

Keine Details zu konkreten Maßnahmen.

Finanzminister Bessent: Drohung mit Öl- und Gas-Sanktionen, Ziel: Wirtschaftskollaps Russlands.

Ukraine

Selenskyj fordert „breite Reaktion der Partner“.

Regierungschefin: mehr Druck durch Energie-Sanktionen.

Diplomatie

Mitte August: Trump trifft Putin in Alaska.

Wenige Tage später: Treffen mit Selenskyj in Washington.

Kein Durchbruch, kein Treffen Putin–Selenskyj zustande gekommen.

Erklärungen

Sanktionen: Wirtschaftliche Strafmaßnahmen, z. B. gegen Energieexporte.

Drohnenangriff: Einsatz unbemannter Flugkörper zur Zerstörung von Infrastruktur und Wohngebäuden.

Strafzölle: Zusätzliche Abgaben auf Importe, um Handelspartner unter Druck zu setzen.

Verhandlungstisch: Politisches Bild für diplomatische Gespräche zwischen Konfliktparteien.

Alaska-Gespräche: Erstes bilaterales Treffen zwischen Trump und Putin seit Kriegsbeginn.

OZD



Alle Angaben ohne Gewähr
Titelbild AFP