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Mit einem Stoß ins Finale: Ogunleye setzt Ausrufezeichen bei WM

Ein einziger Stoß reichte: Yemisi Ogunleye zieht als Beste der Qualifikation ins Kugelstoß-Finale bei der Leichtathletik-WM ein.

Ein einziger Versuch genügte: Yemisi Ogunleye hat bei der Leichtathletik-WM eindrucksvoll das Finale im Kugelstoßen erreicht. Mit 19,65 Metern im ersten Durchgang qualifizierte sich die 26-Jährige aus Mannheim souverän und als Beste aller Starterinnen für die Medaillenentscheidung am Abend. "Es ist sehr wichtig, es im ersten Versuch geschafft zu haben – vor allem, wenn das Finale noch am gleichen Abend stattfindet. Jeden Schuss, den man sparen kann, bedeutet mehr Kraft für den Abend", sagte Ogunleye nach dem gelungenen Auftakt.

Die Saison war für die Olympiasiegerin kein Selbstläufer, immer wieder bremsten Achillessehnenprobleme. Doch rechtzeitig zur WM ist die Sportsoldatin wieder fit. Ein erneuter Coup wie im Vorjahr bei Olympia wäre dennoch eine Überraschung, die Konkurrenz ist stark. Neben Titelverteidigerin Chase Jackson aus den USA zogen auch Sarah Mitton aus Kanada und Jessica Schilder aus den Niederlanden ins Finale ein. Auch die beiden weiteren DLV-Starterinnen Katharina Maisch (18,82 m) und Alina Kenzel (18,56 m) sind dabei.

Ogunleye schöpft ihre Kraft nicht nur aus Training und Technik, sondern auch aus ihrem tiefen Glauben. Ihre Kette mit der Aufschrift "Jesus" legt sie nur für den Wettkampf ab. "Die Superkraft hängt nicht an dieser Kette, sondern in meinem Herzen", sagte sie. Ihr Glaube verleihe ihr Ruhe und Gelassenheit, weil sie weiß, dass ihre Leistung nichts an ihrer Würde ändere: "Unabhängig davon, wie weit die Kugel fliegen wird."

OZD


OZD-Kommentar
Ein einziger Stoß, und alles scheint möglich: Ogunleye liefert die perfekte Qualifikation ab und zeigt, dass sie an Tag X jederzeit zur Weltspitze gehört. Ihr tiefer Glaube gibt ihr die mentale Stärke, die viele Konkurrentinnen erst mühsam suchen. Trotzdem: die Realität bleibt hart. Mit Chase Jackson, Sarah Mitton und Jessica Schilder wartet im Finale eine Phalanx der Favoritinnen. Doch gerade Ogunleye hat in der Vergangenheit bewiesen, dass sie den Moment nutzen kann. Wer sie abschreibt, macht den gleichen Fehler wie schon vor Olympia.



OZD-Analyse

Ogunleyes Qualifikation
– Erster Versuch: 19,65 m
– Beste der Qualifikation
– Kräfte geschont für das Finale

Saison und Hindernisse
– Achillessehnenprobleme im Vorfeld
– Rechtzeitig zur WM fit geworden
– Überraschungssiegerin bei Olympia 2024

Finale und Konkurrenz
– Titelverteidigerin Chase Jackson strebt Hattrick an
– Mitton und Schilder als starke Herausforderinnen
– Drei DLV-Starterinnen im Finale – starkes Team-Ergebnis


Mini-Infobox: Yemisi Ogunleye

Alter: 26 Jahre

Verein: MTG Mannheim

Größter Erfolg: Olympiasieg 2024

Bestleistung: über 20 Meter

Glaube: Stärkste mentale Kraftquelle

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.