Der Negativlauf von Sandro Wagner und dem FC Augsburg setzt sich fort. Im Kellerduell beim 1. FC Heidenheim musste der FCA eine 1:2-Niederlage hinnehmen und kassierte damit die vierte Pleite in Folge. Während die Mannschaft des 37-jährigen Trainers blutleer und uninspiriert wirkte, feierte Heidenheim mit dem ersten Saisonsieg einen Befreiungsschlag.
Vor 15.000 Zuschauern waren es Mikkel Kaufmann (47.) und Sirlord Conteh (54.), die die Gastgeber nach der Pause mit einem Doppelschlag auf die Siegerstraße brachten. Phillip Tietz gelang in der achten Minute der Nachspielzeit nur noch Ergebniskosmetik. Heidenheim zog mit den Fuggerstädtern nach Punkten gleich, Augsburg steckt weiter tief im Abstiegskampf.
Die Partie begann hitzig: Bereits nach wenigen Minuten forderten die Gastgeber einen Platzverweis gegen Cedric Zesiger, der Conteh als letzter Mann zu Fall brachte – Schiedsrichter Tobias Welz zeigte jedoch nur Gelb. Chancen vergaben die Heidenheimer zunächst noch fahrlässig, ehe sie nach der Pause ihre Effizienz fanden. Augsburg dagegen wirkte lange planlos, kam erst nach dem Rückstand zu Möglichkeiten durch Fabian Rieder.
Für Wagner wird die Lage immer prekärer. Nach dem 1:4-Debakel gegen Mainz hatte er noch betont, er wolle „ruhig und im Inhalt“ bleiben. Doch die Serie ohne Punkte macht seine Position vor der Länderspielpause wackliger denn je. Am kommenden Wochenende empfängt der FCA den VfL Wolfsburg – eine Partie, die bereits als Schicksalsspiel für den Coach gilt.
OZD
OZD-Kommentar
Sandro Wagner wirkt gefangen in einer Spirale, die er kaum durchbrechen
kann. Vier Niederlagen in Serie, dazu ein Team ohne defensive Stabilität
und ohne offensive Ideen – der Abstiegskampf hat Augsburg mit voller
Wucht erfasst. Die Geduld im Umfeld könnte bald reißen, auch wenn Wagner
versucht, Gelassenheit auszustrahlen. Fakt ist: Der FCA braucht
dringend Punkte, sonst droht ein Absturz, der kaum mehr aufzuhalten
wäre. Heidenheim dagegen beweist, wie wichtig ein einziger Sieg sein
kann – er gibt Mut, Stolz und Hoffnung zurück. Augsburg hat genau das
verloren.
OZD-Analyse
Ausgangslage vor dem Spiel
– Augsburg mit drei Niederlagen in Serie im Tabellenkeller
– Heidenheim punktlos nach vier Spielen unter Zugzwang
Spielverlauf
a) Erste Halbzeit: Heidenheim dominant, aber ineffizient – Chancen für Ibrahimovic, Conteh und Kaufmann blieben ungenutzt
b) Zweite Halbzeit: Doppelschlag von Kaufmann und Conteh brachte die Wende
c) Augsburg reagierte spät – Tietz traf erst in der Nachspielzeit
Konsequenzen
– Augsburg: vierte Pleite in Folge, Wagner massiv unter Druck
– Heidenheim: erster Saisonsieg, Anschluss im Tabellenkeller
– Ausblick: Augsburg empfängt Wolfsburg, Heidenheim reist nach Stuttgart
Wer ist Sandro Wagner?
Sandro Wagner, geboren 1987 in München, war als Stürmer bekannt für
seine physische Spielweise und seine markigen Sprüche. Stationen seiner
aktiven Karriere waren unter anderem Bayern München, Werder Bremen,
Darmstadt 98, Hoffenheim und die Nationalmannschaft, mit der er 2017 den
Confed Cup gewann. Nach dem Karriereende 2020 startete er als Trainer
durch, war U19-Coach beim FC Bayern und wurde 2023 Cheftrainer des FC
Augsburg.
Mini-Infobox: Krise beim FCA
– 4 Niederlagen in Serie
– 9 Gegentore in den letzten 3 Spielen
– Nur 1 Tor aus dem Spiel heraus in 180 Minuten
– Nächstes Spiel: gegen Wolfsburg (Heim)
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.