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Ukrainischer Journalist Maksym Butkewytsch erhält Vaclav-Havel-Preis – Mahnung an Europa für Freiheit und Menschenrechte

Der ukrainische Journalist Maksym Butkewytsch, nach Monaten russischer Haft nun frei, wird mit dem Vaclav-Havel-Preis für Menschenrechte ausgezeichnet. Er nutzt die Ehrung, um auf die Situation ukrainischer Kriegsgefangener und willkürlich inhaftierter Zivilisten aufmerksam zu machen.

Der 48-jährige ukrainische Journalist Maksym Butkewytsch ist in Straßburg mit dem renommierten Vaclav-Havel-Preis für Menschenrechte ausgezeichnet worden. Die Ehrung erhielt er stellvertretend für ukrainische Kriegsgefangene und illegal in Russland inhaftierte Zivilisten. "Ich nehme den Preis nicht nur für mich entgegen, sondern für all jene, die in Russland willkürlich festgehalten werden", erklärte Butkewytsch.

Der Europarat zeichnet mit dem Preis alljährlich Persönlichkeiten aus, die sich in Europa oder darüber hinaus mutig für die Menschenrechte einsetzen. In diesem Jahr waren neben Butkewytsch auch eine Journalistin aus Georgien und ein Journalist aus Aserbaidschan nominiert. Benannt ist der Preis nach dem tschechischen Ex-Präsidenten und Dissidenten Vaclav Havel, der 2011 verstarb.

OZD-Kommentar

Butkewytschs Auszeichnung ist nicht nur eine persönliche Ehrung, sondern ein politisches Statement: Sie unterstreicht die fortgesetzte Missachtung der Menschenrechte durch Russland im Ukraine-Krieg. Der Journalist, Gründer eines unabhängigen Radiosenders und Mitgründer eines Zentrums für den Schutz der Freiheiten, hatte sich nach der russischen Invasion freiwillig den ukrainischen Streitkräften angeschlossen. Monate später wurde er gefangen genommen, im März 2023 zu 13 Jahren Haft verurteilt und schließlich im Oktober 2024 im Rahmen eines Gefangenenaustausches freigelassen.

Seine Aussage, dass erst die Entbehrung von Menschenrechten deren wahren Wert sichtbar mache, ist ein mahnender Appell an die internationale Gemeinschaft. Butkewytsch betonte, dass die Welt die Schicksale ukrainischer Kriegsgefangener und willkürlich inhaftierter Zivilisten nicht vergessen dürfe.

Theodoros Rousopoulos, Vorsitzender der Parlamentarischen Versammlung des Europarates, hob hervor, dass Journalisten europaweit zunehmend unter Druck geraten. Anfang 2025 befanden sich 171 Medienschaffende in Haft, darunter 26 Ukrainer in Russland oder von Russland besetzten Gebieten. Diese Zahlen zeigen, dass Pressefreiheit und Menschenrechte kontinuierlich gefährdet sind und entschlossen verteidigt werden müssen.

OZD-Analyse

Wesentliche Fakten:

Butkewytsch erster ukrainischer Preisträger des Vaclav-Havel-Preises

Auszeichnung für Einsatz für Menschenrechte und die Freiheit der Presse

Monate der Haft in Russland, 13 Jahre Haft verurteilt, später freigelassen

Preis stellvertretend für ukrainische Kriegsgefangene und inhaftierte Zivilisten

Gesellschaftliche Bedeutung:

Preis als politisches Signal gegen Menschenrechtsverletzungen im Ukraine-Krieg

Unterstreicht Bedeutung von Pressefreiheit in Krisenregionen

Mahnung an Europa, die Rechte von Gefangenen und inhaftierten Journalisten nicht zu vernachlässigen

Kommentar & Einordnung:

Die Ehrung bringt die humanitäre Dimension des Ukraine-Krieges in den Fokus

Butkewytschs Worte sind ein Appell an Solidarität und konsequentes Handeln

Internationale Aufmerksamkeit für Menschenrechtsverletzungen ist entscheidend, um politische Verantwortung einzufordern

OZD


Alle Angaben ohne Gewähr.

Bild: AFP