Eine bittere Lehrstunde erlebte Eintracht Frankfurt in der Champions League: Beim 1:5 bei Atlético Madrid offenbarte die Mannschaft von Trainer Dino Toppmöller eklatante Schwächen, insbesondere in der Defensive. „Wir sind an Grenzen gestoßen, das kommt vor im Leben und im Fußball. Aber Grenzen sind nur temporär“, erklärte der Coach bei DAZN. Er hoffe, dass sein junges Team die richtigen Lehren ziehe.
Auch Sportvorstand Markus Krösche fand klare Worte: „Atlético ist in einer anderen Liga. Das muss man akzeptieren.“ Madrid war in nahezu allen Belangen überlegen, wie die Treffer von Giacomo Raspadori, Robin Le Normand, Antoine Griezmann, Giuliano Simeone und Julián Álvarez deutlich machten.
Besonders alarmierend: Die Eintracht hat in den letzten drei Pflichtspielen 13 Gegentore kassiert. „Wir müssen beim Verteidigen von Standardsituationen besser und schärfer werden“, betonte Toppmöller. Krösche räumte ein: „Ein paar Tore sind zu einfach gefallen. Wir wollen offensiv spielen, aber gerade einfache Gegentore müssen wir konsequenter verhindern.“
Die Analyse kommt zur rechten Zeit: Bereits am Samstag wartet das Bundesliga-Topspiel gegen den FC Bayern. Für Frankfurt geht es darum, nach dem Debakel von Madrid Haltung zu zeigen.
OZD
OZD-Kommentar
Eintracht Frankfurt hat in Madrid die nackte Wahrheit gespürt: Auf internationalem Topniveau reichen Wille und offensive Ansätze nicht aus. Die Abwehr wirkt wacklig, die Balance verloren. Wer mit den Besten mithalten will, darf nicht so naiv verteidigen. Jetzt steht die Mannschaft an einem Scheideweg: Entweder sie zieht Lehren und wächst – oder sie wird von Bayern und Co. überrollt. Das „Prozess“-Argument von Toppmöller mag stimmen, doch die Geduld in Frankfurt ist begrenzt. Der Samstag gegen Bayern könnte ein Richtungsweiser für die gesamte Saison werden.
1. Ursachen der Klatsche
13 Gegentore in drei Spielen – alarmierende Defensive
Standardsituationen als ständiger Schwachpunkt
Atlético in Technik, Erfahrung und Abgezocktheit überlegen
2. Stimmen zur Lage
a) Toppmöller: Niederlage als Lernprozess, „Grenzen sind temporär“
b) Krösche: Atlético „in einer anderen Liga“
c) Fokus auf Defensivarbeit, ohne die Offensive aufzugeben
3. Ausblick auf Bayern-Spiel
Frankfurt braucht taktische Disziplin und defensive Stabilität
Bayern kommt mit neun Siegen in Serie nach Hessen
Ein mögliches Schlüsselspiel für Toppmöllers Autorität und Eintrachts Selbstvertrauen
Mini-Infobox
Letzte drei Spiele: 13 Gegentore
Ergebnis in Madrid: 1:5 gegen Atlético
Gegner am Samstag: FC Bayern München (18:30 Uhr)
Zitat Krösche: „Atlético ist in einer anderen Liga“
Wer ist Dino Toppmöller?
Dino Toppmöller, 1980 geboren, ist seit 2023 Cheftrainer von Eintracht
Frankfurt. Der Sohn von Ex-Bundesligacoach Klaus Toppmöller arbeitete
zuvor als Co-Trainer von Julian Nagelsmann beim FC Bayern und RB
Leipzig. In Frankfurt soll er eine junge, spielstarke Mannschaft
entwickeln, die sowohl national als auch international konkurrenzfähig
ist.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.