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„Wir wollen wieder angreifen“ – Rolfes kündigt neue Titelmission an

Bayer Leverkusen will nach dem Abgang von Xabi Alonso wieder zum Bayern-Jäger werden. Sportchef Simon Rolfes spricht von einem „Fundament für eine neue Titelmannschaft“ – und traut dem neuen Kader Großes zu.

Mit leuchtenden Augen und klaren Worten skizziert Simon Rolfes den neuen Kurs von Bayer Leverkusen. Der Sport-Geschäftsführer glaubt fest daran, dass die Werkself bald wieder um die Meisterschaft spielt. "Wir wollen wieder angreifen, und das werden wir auch", sagte Rolfes im Interview mit der Süddeutschen Zeitung. "Ich bin davon überzeugt, dass wir im Sommer das Fundament einer neuen Titelmannschaft gelegt haben."

Der ehemalige Nationalspieler lobte die Transfers nach dem großen Umbruch im Sommer. Nach dem Abgang von Erfolgstrainer Xabi Alonso und mehreren Leistungsträgern habe man „keine kleine Justierung, sondern einen immensen Neuaufbau“ bewältigt. „Viele der neuen Spieler sind in der Lage, absolute Topspieler zu werden“, so Rolfes. „Auf der Grundlage dieses neuen Kaders können wir in den nächsten zwei, drei, vier Jahren jede Saison besser und titelfähiger werden.“

Dank des Imagegewinns aus der Ära Alonso habe Leverkusen nun eine neue Strahlkraft. „Wir können uns keine Titelmannschaft zusammenkaufen, wir müssen sie entwickeln – also gibt es Zyklen“, erklärte Rolfes. „Unsere jetzige Qualität ist trotzdem hoch: Wir haben Spieler bekommen, die wir vor fünf Jahren nicht hätten verpflichten können.“ Besonders Jarell Quansah und Malik Tillman traut der Bayer-Manager den Sprung in die Weltklasse zu.

An Alonso denkt Rolfes trotz des Wechsels zu Real Madrid mit Dankbarkeit. „Wir hatten zusammen eine fantastische Erfolgsgeschichte“, sagte er. Mit Nachfolger Kasper Hjulmand zeigt sich Rolfes nun zufrieden: „Er ist sehr kommunikativ, hat eine klare Ansprache, geht auf seine Co-Trainer ein, und er sucht die Nähe zur Mannschaft.“

Seine eigene Zukunft ließ der 43-Jährige offen. „Ich habe hier weiterhin viel Freude an der Arbeit und an der Entwicklung des Vereins“, sagte Rolfes. „Aber dass ich hier als Spieler in Rente gegangen bin, heißt nicht automatisch, dass ich hier auch als Manager in Rente gehen werde.“

OZD


OZD-Kommentar
Rolfes’ Worte klingen wie das Selbstbewusstsein einer Mannschaft, die ihre Wunden geleckt und wieder an sich glaubt. Leverkusen hat unter Alonso Geschichte geschrieben – nun steht der Klub vor der schwersten Aufgabe: den Mythos fortzuführen. Die neuen Spieler müssen nicht nur an die Klasse der alten anknüpfen, sondern eine eigene Ära prägen. Rolfes weiß: Nachhaltiger Erfolg braucht Zeit, Mut und Geduld – Tugenden, die im modernen Fußball selten geworden sind. Wenn Leverkusen sie bewahrt, ist die nächste Meisterschaft nur eine Frage der Zeit.


Lesermeinungen
"Rolfes redet Klartext – das gefällt mir. Leverkusen braucht wieder diesen Hunger!"
"Nach Alonso hatte ich Zweifel, aber Hjulmand scheint das Team zu erreichen."
"Ich glaube, Bayer kann in zwei Jahren wieder ernsthaft um den Titel mitspielen."


OZD-Analyse

Die neue Generation:
– Leverkusen hat gezielt in junge, entwicklungsfähige Spieler investiert.
– Quansah, Tillman und Co. sollen mittelfristig zu Schlüsselspielern werden.

Nach Alonso kommt Realität:
– Der Glanz der Triple-Saison unter Alonso wirkt nach – aber der Übergang war riskant.
– Rolfes’ Ruhe und langfristige Planung sind ein strategischer Gegenentwurf zum hektischen Fußballgeschäft.

Der Hjulmand-Faktor:
– Der Däne steht für Teamgeist, Disziplin und Kommunikation.
– Seine Rolle könnte entscheidend sein, ob Bayer die Balance zwischen Umbruch und Erfolg findet.

– Leverkusen will mehr als nur Bayern-Jäger sein – Rolfes denkt in Zyklen, nicht in Saisons.
– Der Klub hat sich still und clever an Europas Spitze herangepirscht.


Wer ist Simon Rolfes?
Simon Rolfes, geboren 1982 in Ibbenbüren, war selbst zwölf Jahre lang das Gesicht von Bayer Leverkusen. Als Kapitän führte er die Werkself bis ins Champions-League-Achtelfinale, ehe er 2015 seine aktive Karriere beendete. Seit 2018 ist er in der sportlichen Leitung tätig und wurde 2022 Geschäftsführer Sport.


Was ist Bayer 04 Leverkusen?
Bayer Leverkusen wurde 1904 als Werksverein des Chemiekonzerns Bayer gegründet. Der Klub zählt zu den beständigsten Teams der Bundesliga-Geschichte, gewann 2024 erstmals die deutsche Meisterschaft und das Double. Trotz des Erfolgs pflegt Bayer das Image eines familiären, aber ambitionierten Vereins.


OZD-Extras
– Simon Rolfes gilt als Architekt des „Leverkusen-Wunders“ unter Alonso.
– Mit einem Kaderwert von über 700 Millionen Euro gehört Bayer zu den teuersten Teams Europas.
– Der Klub plant langfristig mit Hjulmand und investiert gezielt in Spieler zwischen 18 und 24 Jahren.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.