Ein Abend voller Emotionen und Erinnerungen: Im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund wurden sechs große Namen in die Hall of Fame des deutschen Fußballs aufgenommen. Otto Rehhagel, Jupp Heynckes, Guido Buchwald, Bastian Schweinsteiger, Horst Hrubesch und der bereits verstorbene Bert Trautmann erhielten die höchste Ehrung, die der deutsche Fußball zu vergeben hat. Mit den Neuzugängen umfasst die Ruhmeshalle nun 53 Persönlichkeiten – Männer und Frauen, die Geschichte geschrieben haben.
Besonders emotional wurde es, als Philipp Lahm in seiner Laudatio über seinen ehemaligen Teamkollegen Bastian Schweinsteiger sprach: „Es gab einen Moment, in dem jeder Deutsche Bastian Schweinsteiger sein wollte – das Finale in Rio“, sagte Lahm mit Blick auf den WM-Triumph 2014 in Brasilien. Schweinsteiger, sichtlich gerührt, kämpfte mit den Tränen: „Es ist etwas ganz Besonderes, hier aufgenommen zu werden. Das bedeutet mir viel.“
Auch Otto Rehhagel, Horst Hrubesch und Guido Buchwald nahmen die Ehrung persönlich entgegen. Rehhagel, der 2004 Griechenland sensationell zum EM-Titel führte, und Buchwald, der 1990 Diego Maradona im WM-Finale ausschaltete, wurden von den Gästen gefeiert. Jupp Heynckes, Weltmeister von 1974 und Triple-Gewinner mit dem FC Bayern München 2013, konnte nicht anwesend sein, wurde aber in bewegenden Worten geehrt.
Die Hall of Fame im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund ist seit 2018 die höchste Auszeichnung für herausragende Karrieren im deutschen Fußball.
OZD-Kommentar:
Ein seltener Moment echter Dankbarkeit im oft rauen Fußballgeschäft: Diese sechs Legenden verkörpern eine Generation, die noch für Leidenschaft, Demut und Charakter stand. Schweinsteiger, Rehhagel, Heynckes – sie alle sind Erinnerungen an eine Zeit, in der Erfolge nicht inszeniert, sondern erkämpft wurden. Gerade in einer Ära des Kommerzes und der Schnelllebigkeit wirkt diese Hall-of-Fame-Aufnahme wie eine stille Mahnung: Größe zeigt sich nicht im Geld, sondern in Haltung.
Mini-Infobox:
Ort: Deutsches Fußballmuseum Dortmund
Neuaufgenommene: Rehhagel, Heynckes, Buchwald, Schweinsteiger, Hrubesch, Trautmann
Gesamtzahl der Geehrten: 53
Erstmals verliehen: 2018
Emotionalster Moment: Schweinsteigers Tränen bei der Laudatio
OZD-Analyse:
Symbolik der Ehrung
– Diese Aufnahme steht für das Vermächtnis des deutschen Fußballs über Generationen hinweg.
– Spieler und Trainer wie Rehhagel und Heynckes verbinden Erfolg mit Menschlichkeit.
Der emotionale Mittelpunkt: Schweinsteiger
– a) Sein WM-Auftritt 2014 bleibt eines der größten Kapitel des DFB.
– b) Seine Tränen zeigen, dass Legenden auch verletzliche Menschen sind.
Der Blick nach vorn
– Die Hall of Fame ist nicht nur Erinnerung, sondern auch Inspiration für kommende Generationen.
– Gerade junge Spieler sollen sehen, dass Größe durch Einsatz und Integrität entsteht.
Wer ist Bastian Schweinsteiger?
Bastian Schweinsteiger, geboren 1984 in Kolbermoor, spielte 17 Jahre für den FC Bayern München und wurde mit dem Klub achtmal Deutscher Meister. 2014 führte er Deutschland als Mittelfeldmotor zum WM-Titel in Brasilien. Nach Stationen bei Manchester United und Chicago Fire beendete er 2019 seine Karriere und arbeitet seither als TV-Experte.
Was ist die Hall of Fame des deutschen Fußballs?
Die Hall of Fame des deutschen Fußballs wurde 2018 im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund gegründet. Sie ehrt Spielerinnen, Spieler und Trainer, die den deutschen Fußball durch außergewöhnliche Leistungen geprägt haben. Die Auswahl erfolgt durch eine Fachjury aus Journalisten und Experten.
OZD-Extras:
Emotionaler Höhepunkt des Abends: Als Lahm und Schweinsteiger sich nach der Laudatio umarmten, erhob sich der gesamte Saal – minutenlanger Applaus für den "Helden von Rio".
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.