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Polanski darf bleiben – Gladbach setzt auf Kontinuität in der Krise

Eugen Polanski bleibt auch nach der Länderspielpause Trainer von Borussia Mönchengladbach. Der 38-Jährige soll das Team stabilisieren – doch sein Verbleib hängt vom neuen Sportchef ab.

Eugen Polanski darf weitermachen. Trotz der anhaltenden Sieglos-Serie in der Bundesliga setzt Borussia Mönchengladbach vorerst auf Kontinuität – und auf den 38-jährigen Trainer. "Ich darf nach der Länderspielpause auch bei Union auf der Bank sitzen und das Team betreuen", sagte Polanski nach dem 0:0 gegen den SC Freiburg: "Dementsprechend freue ich mich auf die Aufgabe."

Der Interimscoach, der nach dem Rücktritt von Sport-Geschäftsführer Roland Virkus aus der U23 hochgezogen worden war, genießt innerhalb des Klubs offenbar Rückendeckung. "Die Unterstützung aus der Mannschaft, dem Trainerteam und der Geschäftsführung ist sehr, sehr gut", betonte Polanski. "Ich spüre das, und ich bekomme es jeden Tag mit."

Der Fokus liege nun auf der Länderspielpause: "Wir wollen die Zeit nutzen, um mit den verbliebenen Spielern gezielt zu arbeiten." Für Polanski bleibt die Lage dennoch heikel – nach sechs Spieltagen steht die Borussia auf Rang 17, weiter ohne Sieg.

Geschäftsführer Stefan Stegemann hatte bereits angekündigt, dass die Suche nach einem neuen Sportchef Vorrang habe. "Der erste Stein, der fallen muss, ist der neue Sportliche Leiter. Die Trainerfrage bleibt bis dahin offen", erklärte er. Polanski reagierte gelassen: "Am Ende entscheidet natürlich der neue Sportchef mit, wer dann der Trainer ist. Ich bin da völlig entspannt."

Bei seinen bisherigen drei Spielen als Chefcoach holte Polanski zwei Unentschieden und kassierte eine bittere 4:6-Niederlage gegen Frankfurt. Der Auftritt gegen Freiburg war defensiv stabiler, aber erneut torlos. Nun soll beim Auswärtsspiel am 17. Oktober bei Union Berlin (20.30 Uhr/DAZN) endlich der Befreiungsschlag gelingen – bevor eine Woche später der Tabellenführer Bayern München im Borussia-Park wartet.

OZD


OZD-Kommentar
Es ist ein Bekenntnis zur Ruhe in stürmischen Zeiten – doch die Frage ist: Wie lange hält diese Ruhe? Polanski bringt Herz und Haltung, aber keine Siege. Die Entscheidung, ihn weiterarbeiten zu lassen, ist richtig – sofern der Klub endlich klare Strukturen schafft. Ohne sportliche Führung bleibt der Trainer nur ein Platzhalter in einer orientierungslosen Ära. Wenn Gladbach jetzt nicht handelt, droht der Traditionsklub, im Mittelmaß zu versinken.


Mini-Infobox:
Gladbach unter Polanski:
– 3 Spiele, 0 Siege, 2 Unentschieden, 1 Niederlage
– 5 Tore erzielt, 10 Gegentore
– Platz 17 nach 6 Spieltagen


OZD-Analyse

1. Der Rückhalt für Polanski
a) Polanski überzeugt intern durch Loyalität und Ruhe.
– Die Mannschaft steht hinter ihm, die Stimmung bleibt intakt.
– Doch Ergebnisse fehlen: 0 Siege in drei Spielen, 17. Platz.

2. Das Machtvakuum nach Virkus’ Rücktritt
a) Der Rücktritt des Sportchefs hat eine Lücke gerissen.
– Stegemann führt interimistisch, aber es fehlt sportliche Führung.
– Der neue Sportdirektor wird über Polanskis Zukunft entscheiden.

3. Der sportliche Ausblick
a) Union Berlin und Bayern München – zwei Härtetests in Folge.
– Ein Sieg wäre ein emotionaler Befreiungsschlag.
– Ohne Punkte aber droht der Absturz in die Krise.


Wer ist Eugen Polanski?
Eugen Polanski, geboren 1986 in Sosnowiec (Polen), spielte als Profi unter anderem für Borussia Mönchengladbach, Mainz 05 und die TSG Hoffenheim. Als defensiver Mittelfeldspieler war er bekannt für seine Zweikampfstärke und Führungsqualitäten. Nach seiner aktiven Karriere arbeitete Polanski im Nachwuchsbereich der Borussia und übernahm im Herbst 2025 das Cheftraineramt beim Bundesliga-Team.

OZD-Extras:
Ein Trainer mit Stallgeruch: Polanski kennt Gladbach wie kaum ein anderer – als Spieler, Jugendcoach und nun Cheftrainer. Seine Bodenständigkeit kommt an, doch Fußballromantik allein wird die Borussia nicht retten. Jetzt zählen Punkte – sonst droht der nächste Umbruch schneller, als ihm lieb ist.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.