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Die WM-Anstoßzeiten: „Belastung für Spieler enorm“

Julian Nagelsmann unterstützt die Pläne der FIFA, WM-Spiele 2026 später anzusetzen. Der Bundestrainer warnt vor extremer Hitze und fordert, die körperliche Belastung der Spieler stärker zu berücksichtigen.

Bundestrainer Julian Nagelsmann hat Verständnis für die Überlegungen des Fußball-Weltverbands FIFA gezeigt, bei der Weltmeisterschaft 2026 in den USA, Mexiko und Kanada teilweise spätere Anstoßzeiten anzusetzen. „Was die Gegebenheiten vor Ort angeht, kann es sinnvoll sein, weil es einfach unfassbar warm und in vielen Regionen sehr feucht und dadurch super belastend für die Spieler ist“, sagte Nagelsmann am Donnerstag.

Er verwies auf die Erfahrungen bei der Klub-WM im vergangenen Sommer in den USA: „Die hat gezeigt, wie extrem die Verhältnisse in manchen Spielorten sind. Von dem her ist es, glaube ich, immer lohnend, über Verbesserungen nachzudenken.“

Dabei gehe es laut Nagelsmann um die richtige Balance. „Generell versucht man, einen guten Mittelweg zu finden zwischen Anstoßzeiten, die möglichst viele Menschen auf der Welt vor den Fernseher bringen, und dem Versuch, die Belastung für die Spieler zu reduzieren.“

FIFA-Vizepräsident Victor Montagliani hatte zuletzt erklärt, es gebe „tägliche Gespräche“ mit den Rechteinhabern über die bestmöglichen Spielzeiten. Der genaue Spielplan soll nach der Auslosung am 5. Dezember in Washington D.C. festgelegt werden. Montagliani versprach, der Weltverband werde „sein Bestes tun“, um das Spielerwohl zu berücksichtigen.

Allerdings gilt ein Kompromiss als unausweichlich: Wie bei der Klub-WM könnten die Spiele teils um 18.00 oder 20.00 Uhr MESZ beginnen, manche Partien aber auch erst um 23.00 oder gar 2.00 Uhr – was im Falle einer erfolgreichen Qualifikation auch die deutsche Nationalmannschaft betreffen könnte. ozd


OZD-Kommentar:
Nagelsmann trifft einen wunden Punkt – und spricht endlich aus, was viele Spieler denken: Der Fußball darf sich nicht länger nur an TV-Quoten orientieren. Die FIFA hat die WM zu einem globalen Geschäft gemacht, doch die körperliche Grenze der Akteure rückt gefährlich nah. Wenn Spiele unter tropischen Bedingungen angepfiffen werden, ist das keine Show, sondern ein Risiko. Der Bundestrainer zeigt Haltung, die Funktionäre sollten ihm zuhören. Denn ohne fitte Spieler bleibt jedes Turnier nur eine Farce unter Flutlicht. 



Mini-Infobox:

Thema: WM 2026 – mögliche spätere Anstoßzeiten

Austragungsorte: USA, Mexiko, Kanada

Problem: extreme Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit

Aussage: Nagelsmann fordert Balance zwischen Quote und Gesundheit

FIFA-Zitat: „Spielerwohl wird berücksichtigt“ – Victor Montagliani



OZD-Analyse:

Belastung durch Klima
– a) Hohe Temperaturen und Feuchtigkeit in US-Städten wie Miami, Dallas oder Houston.
– b) Medizinische Risiken für Spieler durch Dehydrierung und Erschöpfung.
– c) Spätere Anstoßzeiten als Schutzmaßnahme sinnvoll.

Interessen der FIFA
– a) Kommerzielle Abhängigkeit von TV-Zeiten und Sponsoren.
– b) Balance zwischen globaler Einschaltquote und Fairplay-Bedingungen.
– c) Montagliani deutet Kompromisslösung an.

Auswirkungen für den DFB
– a) Späte Anstoßzeiten könnten Rhythmus und Regeneration beeinflussen.
– b) Anpassung der Trainings- und Schlafzeiten nötig.
– c) Chance für taktische Flexibilität – Nagelsmann sieht Vorbereitungsvorteil.



Wer ist Julian Nagelsmann?
Julian Nagelsmann ist seit 2023 Bundestrainer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Zuvor trainierte er RB Leipzig und den FC Bayern München. Der gebürtige Bayer gilt als Taktik-Perfektionist und innovativer Denker, der Wert auf Belastungssteuerung und moderne Trainingsmethoden legt.

Was ist die FIFA-WM 2026?
Die Weltmeisterschaft 2026 wird erstmals in drei Ländern ausgetragen – den USA, Mexiko und Kanada. Mit 48 Teilnehmern ist sie die größte WM der Geschichte. Viele Spielorte liegen in Regionen mit extremen klimatischen Bedingungen.

OZD-Extras:
Bonus: Die WM 2026 wird die erste sein, bei der der CO₂-Ausstoß für Reisen und Stadien systematisch gemessen und bilanziert werden soll – ein Prestigeprojekt der FIFA unter öffentlichem Druck.**

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.


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