Zum Inhalt springen
OZD.news - News und Nachrichten zum Nachschlagen
QR-Code zu www.online-zeitung-deutschland.de

Umfrage: Nur ein Drittel der Deutschen regelt den digitalen Nachlass

Laut Bitkom-Umfrage kümmern sich nur 32 % der Internetnutzer um ihren digitalen Nachlass – viele vermeiden das Thema komplett.

Der digitale Nachlass bleibt für viele Deutsche ein Tabuthema. Einer aktuellen Umfrage des Branchenverbands Bitkom zufolge haben nur 32 Prozent der Internetnutzer in Deutschland Vorkehrungen für ihre Online-Konten und Daten im Todesfall getroffen. Weitere 22 Prozent planen dies, während 43 Prozent keinerlei Regelungen treffen wollen.

Am häufigsten hinterlegen Vorsorgende Zugangsdaten für E-Mail-Konten, Messenger-Dienste oder Cloudspeicher wie Google Drive und Dropbox. Rund 77 Prozent derjenigen, die Vorkehrungen treffen, ermöglichen damit Hinterbliebenen den Zugriff nach dem Tod.

Deutlich seltener wird der posthume Zugang zu Social-Media-Profilen geregelt – nur 15 Prozent der Befragten haben hierzu Maßnahmen ergriffen. Laut Bitkom sei dieser Bereich besonders sensibel: 60 Prozent der Nutzer wollen explizit keinen Zugriff anderer auf ihre digitalen Inhalte, während 40 Prozent wünschen, dass ihre Profile bestehen bleiben.

Auch testamentarische Regelungen bleiben die Ausnahme: Nur 15 Prozent der Vorsorgenden haben ihren digitalen Nachlass in einem Testament festgelegt. Die meisten übertragen die Verantwortung einer Vertrauensperson (78 Prozent) oder speichern Passwörter auf einer Liste oder Datei.

Bitkom mahnt, sich rechtzeitig mit dem Thema zu befassen. Ohne ausdrückliche Vollmachten oder Verfügungen gehe der Zugang zu digitalen Konten und Geräten automatisch an die Erben über. „Jeder sollte sich überlegen, ob man diese völlige Offenheit wirklich will“, sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder.

Die repräsentative Umfrage wurde im August und September 2025 unter 1.003 Personen ab 16 Jahren durchgeführt.

OZD



Alle Angaben ohne Gewähr
Bild: AFP