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Digitalleser auf dem Vormarsch: Jeder Zweite greift inzwischen zum E-Book

Der Trend zum digitalen Lesen nimmt weiter Fahrt auf: Laut einer Bitkom-Umfrage greifen inzwischen 51 Prozent der Deutschen zumindest gelegentlich zu E-Books – deutlich mehr als im Vorjahr. Besonders stark wächst das Interesse bei Senioren.

Das Buch verliert an Papier – aber nicht an Bedeutung: Immer mehr Deutsche lesen digital. Laut einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage des Digitalverbands Bitkom greifen 51 Prozent der Menschen in Deutschland zumindest gelegentlich zu E-Books. Im Jahr zuvor waren es noch 40 Prozent gewesen. Besonders bemerkenswert: Der Anteil derjenigen, die überwiegend oder ausschließlich digital lesen, stieg von 16 auf 23 Prozent.

Nach wie vor bevorzugen aber 35 Prozent der Befragten ausschließlich gedruckte Bücher. „Der Trend hin zum digitalen Lesen zeigt sich seit einigen Jahren“, sagte Bitkom-Experte Sebastian Klöß. Neben der Bequemlichkeit spielten auch praktische Gründe eine Rolle: „E-Books lassen sich durch verstellbare Schriftgrößen und Helligkeit individuell anpassen – das macht das Lesen komfortabler, gerade für ältere Menschen.“

Tatsächlich wächst die Zahl der E-Book-Leserinnen und -Leser über 65 Jahren besonders stark. In dieser Altersgruppe lesen inzwischen rund 34 Prozent digital – vor einem Jahr waren es erst 22 Prozent. Unter den Jüngeren zwischen 16 und 29 Jahren sind es sogar 63 Prozent.

Auch das digitale Kaufverhalten verändert sich: 81 Prozent der E-Book-Leser kaufen digitale Bücher, im Schnitt für 11,10 Euro im Monat. 54 Prozent nutzen die E-Book-Ausleihe und zahlen dafür im Durchschnitt 7,40 Euro. 17 Prozent greifen auf kostenlose Versionen zurück. Befragt wurden für die Bitkom-Studie 1003 Menschen ab 16 Jahren. ozd


OZD-Kommentar:
Das E-Book hat den Sprung aus der Nische geschafft – und verändert das Leseverhalten ganzer Generationen. Während früher vor allem Technikbegeisterte auf digitale Bücher setzten, entdecken nun auch Senioren den Komfort des E-Readers. Doch der Siegeszug ist kein Angriff auf das gedruckte Buch, sondern ein Ausdruck der neuen Lesekultur: flexibel, überall verfügbar und anpassbar. Die Herausforderung liegt nun bei Verlagen und Buchhandlungen – wer digital schläft, verliert die Leser von morgen.



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Mini-Infobox:

Lesen digital: 51 % der Deutschen greifen zu E-Books

Nur Print: 35 % lesen ausschließlich gedruckte Bücher

Senioren: 34 % lesen digital (Vorjahr: 22 %)

Junge Leser: 63 % zwischen 16–29 Jahren digital

Durchschnittsausgaben: 11,10 € Kauf, 7,40 € Ausleihe


OZD-Analyse:

Gesellschaftlicher Wandel
– Digitales Lesen etabliert sich über alle Altersgruppen hinweg.
– Lesegeräte und Tablets werden intuitiver und barrierefreier.

Wirtschaftliche Entwicklung
– a) E-Book-Marktanteil wächst stetig, besonders im Abo- und Leihsegment.
– b) Klassische Buchhandlungen müssen digitale Angebote integrieren.
– c) Verlage setzen zunehmend auf hybride Veröffentlichungsstrategien.

Kulturelle Dimension
– Lesen wird individueller und situativer.
– Der haptische Reiz des Buches bleibt – aber der Komfort siegt.
– Die Zukunft liegt in der Kombination von Print, Digital und Audio.


Was ist Bitkom?
Der Digitalverband Bitkom e. V. ist Deutschlands größter Branchenverband für die Informations- und Telekommunikationswirtschaft. Er vertritt über 2.000 Unternehmen und führt regelmäßig Studien zu digitalen Trends in Gesellschaft und Wirtschaft durch.

OZD-Extras:
Bonus: Laut Bitkom lesen 12 % der Deutschen bereits auf Smartwatches oder Smartphones – meist unterwegs. Das klassische Sofa ist also nicht mehr der einzige Ort, an dem Geschichten lebendig werden.


Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.


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