Der FC Schalke 04 kann aufatmen – zumindest in der Bilanz. Der Traditionsverein aus Gelsenkirchen hat im Geschäftsjahr 2024/25 seine Verbindlichkeiten um 14,8 Millionen Euro auf 147,9 Millionen Euro reduziert und zugleich einen Konzerngewinn von 5,5 Millionen Euro erzielt. Die Umsatzerlöse stiegen auf 157,9 Millionen Euro, der nicht durch Eigenkapital gedeckte Fehlbetrag sank von 104 auf 99,1 Millionen Euro.
Finanzvorständin Christina Rühl-Hamers sprach bei der Vorstellung der Zahlen von einem „wichtigen Schritt hin zu finanzieller Stabilität“. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen sei es gelungen, die wirtschaftliche Basis zu stärken und Spielräume zurückzugewinnen. „Wir dürfen in unserer Konsequenz nicht nachlassen – weder bei der Generierung von Einnahmen noch bei der Kostenkontrolle“, sagte sie.
Rühl-Hamers betonte, dass das Hauptziel weiterhin der nachhaltige Wiederaufstieg in die Bundesliga bleibe. „Unsere oberste Priorität ist ein wettbewerbsfähiges Budget für den Sport, aber ohne finanzielle Risiken“, erklärte die 49-Jährige. Der Verein setze weiterhin auf den Dreiklang aus sportlichem Erfolg, Schuldenabbau und Kapitalverbesserung.
Für das laufende Geschäftsjahr 2025/26 rechnet Schalke mit einer ausgeglichenen Bilanz oder einem Gewinn im niedrigen Millionenbereich. Zudem erwartet der Klub positive Effekte durch den Auslauf der 25-jährigen Abschreibung der Veltins-Arena, die den Haushalt langfristig entlasten wird.
OZD-Kommentar:
Schalke ist auf dem Weg aus dem Schatten – aber der Aufstieg bleibt ein
Tanz auf der Rasierklinge. Finanziell scheint der Club die Absturzgefahr
gebannt zu haben, doch jeder Rückschlag auf dem Platz kann den mühsam
erarbeiteten Fortschritt gefährden. Christina Rühl-Hamers führt den
Verein mit ruhiger Hand, aber zwischen Emotion und Excel liegt auf
Schalke immer nur ein Spieltag. Der wahre Erfolg wird sich erst zeigen,
wenn die Zahlen auch in der Bundesliga standhalten.
Mini-Infobox:
Gewinn: 5,5 Mio. Euro (Geschäftsjahr 2024/25)
Umsatz: 157,9 Mio. Euro
Schulden: 147,9 Mio. Euro (–14,8 Mio. ggü. Vorjahr)
Fehlbetrag: 99,1 Mio. Euro (–4,9 Mio.)
Prognose 2025/26: ausgeglichenes Ergebnis oder leichter Gewinn

OZD-Analyse:
Finanzielle Erholung
– a) Schuldenabbau um fast 15 Millionen Euro signalisiert Stabilisierung.
– b) Nachhaltige Kostendisziplin nach Krisenjahren greift.
– c) Wachstum bei Ticketing, Sponsoring und Merchandising.
Strategische Ziele
– a) Fokus auf Bundesliga-Rückkehr mit solidem Budget.
– b) Investitionen in Jugend und Infrastruktur sollen langfristig Erträge sichern.
– c) Keine finanziellen Risiken durch kurzfristige Transfers.
Zukunftsaussichten
– a) Entlastung durch Arena-Abschreibung stärkt Eigenkapital.
– b) Sportlicher Erfolg entscheidend für weitere Erlössteigerung.
– c) Schalke positioniert sich als Modellfall für kontrollierten Neuaufbau.
Wer ist Christina Rühl-Hamers?
Christina Rühl-Hamers, geboren 1976, ist seit 2020 Finanzvorständin des FC Schalke 04.
Die studierte Wirtschaftsprüferin übernahm den Verein in einer
finanziell desolaten Phase und gilt als Architektin der aktuellen
Konsolidierung. Ihr Fokus liegt auf Transparenz, Effizienz und
nachhaltigem Wirtschaften im Profifußball.

Was ist die Veltins-Arena?
Die Veltins-Arena in
Gelsenkirchen ist seit 2001 die Heimspielstätte von Schalke 04. Mit über
62.000 Plätzen zählt sie zu den modernsten Stadien Europas. Der Bau
wurde über 25 Jahre abgeschrieben – dieser Zeitraum läuft 2026 aus, was
künftig die Finanzlage des Vereins deutlich verbessern wird.
OZD-Extras:
Fun-Fact: Schalke war
2001 der erste Bundesliga-Verein, der ein Stadion mit verschiebbarem
Dach und Rasenfläche eröffnete – ein Pionierprojekt, das später weltweit
Nachahmer fand.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.