Zum Inhalt springen
OZD.news - News und Nachrichten zum Nachschlagen
QR-Code zu www.online-zeitung-deutschland.de

Matthäus und Sammer attackieren Nagelsmann wegen Sané

Lothar Matthäus und Matthias Sammer kritisieren Julian Nagelsmanns öffentlichen Umgang mit Leroy Sané. Der Bundestrainer habe dem sensiblen Flügelspieler Vertrauen und Rückhalt entzogen, so die Experten.

Die Diskussion um Leroy Sané sorgt erneut für Spannung im Umfeld der deutschen Nationalmannschaft. Diesmal steht nicht der Spieler selbst, sondern Bundestrainer Julian Nagelsmann im Mittelpunkt der Kritik – und zwar von prominenter Seite.

Rekordnationalspieler Lothar Matthäus und Ex-Bundestrainer Matthias Sammer bemängeln Nagelsmanns öffentliche Mahnungen an Sané. "Ich hätte Sané nie außen vor gelassen", schrieb Matthäus in seiner Sky-Kolumne. Nagelsmann habe es versäumt, dem sensiblen Offensivspieler Vertrauen zu schenken. „Als Trainer muss ich dem Spieler das Vertrauen geben. Nur weil man in die Türkei wechselt, ist man doch kein schlechterer Spieler.“

Sané, der seit seinem Wechsel zu Galatasaray Istanbul im Sommer wieder stärker unter Beobachtung steht, war von Nagelsmann in Wolfsburg mit deutlichen Worten in die Pflicht genommen worden. Der Bundestrainer hatte erklärt, Sané müsse „jetzt liefern“ – es könne seine „letzte Chance im DFB-Team“ sein.

Für Sammer war das der falsche Weg. „Individualisten brauchen Liebe – so viel Liebe, dass es knallt“, sagte der frühere Europameister in der Sky-Sendung Sammer & Basile – der Hagedorn-Talk. Die öffentliche Belehrung sei unnötig gewesen. „Du brauchst nicht in der Öffentlichkeit die Beziehungsebene infrage zu stellen“, warnte Sammer.

Zwar räumte Matthäus ein, dass Sané nach wie vor unbeständige Leistungen zeige. Doch Nagelsmanns Urteil über den „Level der Liga“ sei unangebracht. „Sonst müsste jeder, der in der Premier League spielt, einen Stammplatz in der Nationalmannschaft haben.“ Die türkische Süper Lig, so Matthäus, werde „stärker unterschätzt, als viele meinen“.

OZD


OZD-Kommentar:
Nagelsmann wollte Stärke zeigen – und riskiert dabei das Vertrauen eines seiner sensibelsten Spieler. Sané braucht Anerkennung, keine öffentliche Drohung. Die Worte von Matthäus und Sammer treffen den Kern: Emotionale Intelligenz ist im modernen Fußball ebenso wichtig wie Taktik. Wer einen Individualisten öffentlich infrage stellt, riskiert, ihn zu verlieren – und damit womöglich ein ganzes Spielsystem ins Wanken zu bringen.


Mini-Infobox:
Kritiker: Lothar Matthäus & Matthias Sammer
Thema: Nagelsmanns öffentlicher Umgang mit Sané
Zitat Sammer: „Individualisten brauchen Liebe, dass es knallt.“
Sané-Wechsel: Seit Sommer bei Galatasaray Istanbul
Nagelsmann: Warnte Sané vor „letzter Chance“ im DFB-Team


OZD-Analyse

Der Konflikt um Sané
a) Sané bleibt einer der polarisierendsten Spieler des DFB-Teams.
b) Seine Leistungen schwanken – zwischen Genie und Frustmomenten.
c) Nagelsmanns öffentlicher Druckaufbau spaltet nun die Experten.

Die Kritik von Matthäus und Sammer
– Matthäus fordert Vertrauen statt Drohung.
– Sammer warnt vor öffentlicher Demontage sensibler Spieler.
– Beide fordern mehr emotionale Führung – weniger Machtdemonstration.

Folgen für den DFB
– Sanés Reaktion im nächsten Spiel wird zum Prüfstein.
– Nagelsmann steht unter Beobachtung: Kann er Stars führen – oder nur verwalten?
– Der Umgang mit Individualisten entscheidet über die Teamchemie vor der WM 2026.


Wer ist Leroy Sané?
Leroy Sané, 28, ist Flügelspieler und deutscher Nationalspieler. Nach Stationen bei Schalke 04, Manchester City und Bayern München wechselte er 2025 zu Galatasaray Istanbul. Bekannt für Tempo, Technik und Dribblings, gilt er als einer der begabtesten, aber auch launischsten Spieler seiner Generation.

Wer ist Matthias Sammer?
Matthias Sammer war Europameister 1996, später Trainer und Sportdirektor beim DFB und bei Bayern München. Heute arbeitet er als Experte und Berater. Er gilt als einer der schärfsten Analytiker des deutschen Fußballs.

Wer ist Lothar Matthäus?
Lothar Matthäus, Rekordnationalspieler mit 150 Einsätzen, führte Deutschland 1990 als Kapitän zum WM-Titel. Heute ist er TV-Experte und Kolumnist. Seine Einschätzungen gelten als direkt, oft unbequemer Gradmesser für Bundestrainer.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.

OZD-Extras
Fun-Fact: Leroy Sané hat in seiner Karriere bereits für vier verschiedene Nationaltrainer gespielt – keiner fand bislang dauerhaft den Schlüssel zu seinem Talent.