Ein Sieg des Willens: Dank Leidenschaft, Disziplin und Torschütze Nick Woltemade steht die deutsche Fußball-Nationalmannschaft mit einem Bein bei der WM 2026. Das Team von Julian Nagelsmann gewann in einem hitzigen Duell bei Nordirland mit 1:0 (1:0) – ein Erfolg, der mehr über Mentalität als über Glanz erzählt.
Woltemade traf in der 31. Minute nach einer Ecke von David Raum mit der Schulter zur Führung und schrieb damit Geschichte: sein erstes Tor im sechsten Länderspiel. Die 850 mitgereisten deutschen Fans feierten ausgelassen, während Nordirlands „Green & White Army“ im Windsor Park erstmals seit einem Jahr wieder eine Heimniederlage hinnehmen musste.
„Verlieren war verboten – besser war es zu gewinnen“, hatte Nagelsmann vor dem Spiel gesagt. Und seine Mannschaft lieferte – kämpferisch, konzentriert, abgeklärt. Zwar blieb spielerische Brillanz Mangelware, doch der Bundestrainer hatte die Einstellung seines Teams im Griff. Jeder Zweikampf, jeder abgewehrte Angriff wurde gefeiert wie ein Tor.
Die Nordiren setzten auf lange Bälle und Härte, Deutschland auf Kontrolle. Pavlovic prüfte den Torwart aus der Distanz, Wirtz und Adeyemi ließen Großchancen liegen. Glück hatte der DFB, als Baumann stark gegen Charles rettete (59.). Trotz sichtbarer Ermüdung brachte die Mannschaft den Sieg über die Zeit – und verteidigte die Tabellenführung vor dem letzten Quali-Doppelpack gegen Luxemburg und die Slowakei.
Kleiner Wermutstropfen: Karim Adeyemi sah seine zweite Gelbe Karte und wird in Luxemburg fehlen. Nagelsmann aber dürfte zufrieden sein – zwei Jahre nach seinem Amtsantritt hat er aus einem verunsicherten Team eine gefestigte Einheit geformt. ozd
OZD-Kommentar:
Diese Mannschaft ist kein Feuerwerk, aber sie brennt für den Erfolg.
Julian Nagelsmann hat verstanden, dass große Turniere nicht durch
Schönheit, sondern durch Charakter gewonnen werden. Das 1:0 in Belfast
war kein Augenschmaus, sondern ein Statement: Deutschland kann wieder
dreckig siegen. Woltemade steht sinnbildlich für diese neue Generation –
jung, unerschrocken, bereit, sich zu zerreißen. Wer so kämpft, darf
träumen. Doch eines bleibt klar: Für die WM muss spielerisch noch mehr
kommen, sonst droht das böse Erwachen.
Mini-Infobox:
Ergebnis: Nordirland – Deutschland 0:1 (0:1)
Torschütze: Nick Woltemade (31.)
Ort: Windsor Park, Belfast
Zuschauer: ca. 18.000
Besonderheit: Adeyemi gesperrt im nächsten Spiel
OZD-Analyse:
Spielcharakter
– a) Körperbetont, hektisch, von langen Bällen geprägt.
– b) Deutschland kontrollierte Ballbesitz, aber wenig Kreativität.
– c) Sieg durch Standard und Disziplin.
Schlüsselspieler
– a) Nick Woltemade: erster Treffer, hohe Präsenz im Strafraum.
– b) Oliver Baumann: starke Paraden, Ruhepol in kritischen Phasen.
– c) Joshua Kimmich: kämpferisch, aber hart getroffen – Symbolfigur.
Taktische Erkenntnisse
– a) Defensive stabiler als in früheren Quali-Phasen.
– b) Nagelsmann setzt erstmals zweimal in Folge dieselbe Elf ein.
– c) Offensivspiel bleibt unpräzise – hier droht Nachholbedarf.
Wer ist Nick Woltemade?
Nick Woltemade, geboren 2002 in Bremen, gilt als eines der größten
deutschen Sturmtalente. Der 1,98 Meter große Angreifer wechselte 2024 zu
Newcastle United, wo er sich in der Premier League etabliert hat. In
der Nationalmannschaft debütierte er 2025 unter Julian Nagelsmann – mit
wachsendem Einfluss. Sein Tor gegen Nordirland war ein emotionaler
Durchbruch.
Was ist der Windsor Park?
Der Windsor Park in Belfast ist das Fußball-Herz Nordirlands. Mit rund
18.500 Plätzen gilt das Stadion als eines der lautesten Europas. Die
„Green & White Army“ ist bekannt für ihre bedingungslose
Unterstützung – ein Hexenkessel, in dem viele Favoriten bereits
scheiterten.
OZD-Extras:
Fun-Fact: Nick
Woltemade ist der erste deutsche Premier-League-Spieler seit Kai
Havertz, der in seinem sechsten Länderspiel für die DFB-Elf trifft – und
der erste Bremer seit Miroslav Klose mit einem Pflichtspieltor für
Deutschland.**
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.
