Die Ausbreitung der Vogelgrippe erreicht in Deutschland eine neue Dimension: Laut Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) wurden bundesweit bereits rund 1,5 Millionen Tiere gekeult. Über 100 Geflügelbetriebe sind betroffen – mehr als die Hälfte davon in Niedersachsen, dem Bundesland mit der höchsten Geflügeldichte.
Niedersachsen meldet rund eine Million getötete Tiere
Das niedersächsische Landwirtschaftsministerium bestätigte 63 Ausbrüche allein in diesem Jahr. Besonders dramatisch ist die Entwicklung seit Mitte Oktober: In wenigen Wochen mussten rund 950.000 Tiere getötet werden. Ein zusätzlicher Verdachtsfall bedroht weitere 360.000 Legehennen.
Agrarministerin Miriam Staudte (Grüne) verweist auf die extrem hohe Geflügeldichte: Ausbrüche konzentrieren sich vor allem auf starke Geflügelregionen mit vielen Stallhaltungen.
Ausbrüche in mehreren Bundesländern
Neben Niedersachsen verzeichnet das FLI jeweils etwa zehn Ausbrüche in:
Brandenburg
Nordrhein-Westfalen
Mecklenburg-Vorpommern
Weitere Fälle treten in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz, Sachsen und Sachsen-Anhalt auf – dort jedoch nur vereinzelt.
Rasante Ausbreitung in Europa – Stallpflicht in Teilen Europas
Die besonders ansteckende Geflügelpest wird meist durch direkten oder indirekten Kontakt mit Wildvögeln übertragen. Europaweit breitet sich das Virus derzeit schnell aus. In mehreren Ländern – darunter Spanien, Großbritannien und Frankreich – gelten bereits umfassende Stallpflichten. Auch einige deutsche Bundesländer haben entsprechende Maßnahmen verhängt.
OZD
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