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Sprunghafter Anstieg der Baugenehmigungen – Wohnungsbau weiterhin unter Druck

Baugenehmigungen steigen im September stark an, doch Branche warnt: Wohnungsbau bleibt auf niedrigem Niveau – Förderprogramme sollen jetzt helfen.

Baugenehmigungen im September stark gestiegen – Experten warnen vor weiter hohem Bedarf

Die Baugenehmigungen für neue Wohnungen in Deutschland sind im September 2025 sprunghaft angestiegen. Laut Statistischem Bundesamt wurden 24.400 Wohnungen genehmigt – ein Plus von 59,8 Prozent oder 9.100 Genehmigungen im Vergleich zum Vorjahresmonat. Bundesbauministerin Verena Hubertz (SPD) bezeichnete die Zahlen als „gute Nachrichten für den Wohnungsbau“.

Grund für den Anstieg

Das Bundesamt betont, dass der Vergleich zum Vorjahr die Steigerung teilweise erklärt: September 2024 war der niedrigste Monatswert seit Januar 2012. Trotzdem wertet Ministerin Hubertz den Anstieg als Zeichen, dass es „endlich aufwärts geht“.

Um den Bauüberhang abzuschmelzen, stellt die Bundesregierung ab Mitte Dezember 800 Millionen Euro Fördermittel bereit. Bauherren mit genehmigten Projekten können so direkt mit der Umsetzung starten.

Reaktionen der Branche

Axel Gedaschko (GdW): „Ermutigende Zahlen, aber wir starten von sehr niedrigem Niveau.“

Felix Pakleppa (ZDB): Für Januar bis September wurden 175.600 Wohnungen genehmigt – ein Plus von 11,7 Prozent. Dennoch liegt das Niveau deutlich unter dem Bedarf: 2021 waren es 282.000 genehmigte Wohnungen, für 2025 werden nur etwa 225.000 Fertigstellungen erwartet.

Tim-Oliver Müller (Hauptverband Bauindustrie): Ausbau der finanziellen Förderung, z. B. KfW-Mittel und Hubertz’ 800 Millionen Euro, seien positiv, aber „temporäre Strohfeuer“ reichen nicht aus, um die Wohnungsnot zu beseitigen.

Herausforderungen bleiben

Dirk Wohltorf (IVD) mahnt: Genehmigt heißt nicht fertiggestellt. Trotz Anstieg bleibe die Anzahl der Baufertigstellungen historisch niedrig. Er fordert, dass die Bundesregierung den „Bau-Turbo“ in den Umsetzungsmodus bringt, damit Kommunen die neuen Spielräume effektiv nutzen können.

OZD


Alle Angaben ohne Gewähr.
Bild: AFP