Rückenschmerzen haben im vergangenen Jahr die meisten Fehlzeiten unter den Versicherten der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) verursacht. Laut aktueller Auswertung erhielt jeder achte Berufstätige diese Diagnose – fünf Jahre zuvor war es erst jeder 13. Beschäftigte. Dieser deutliche Anstieg zeigt, wie sehr körperliche Beschwerden den Arbeitsalltag prägen.
Die KKH registrierte 142 Krankheitstage pro 100 Versicherten, was einem Plus von knapp 20 Prozent im Vergleich zu 2019 entspricht. Belastend wirkt dabei nicht nur körperliche Arbeit wie das regelmäßige Heben schwerer Lasten. Auch Bewegungsmangel, langes Sitzen in ungünstigen Positionen sowie Übergewicht zählen zu den zentralen Risikofaktoren, die in vielen modernen Arbeitsumgebungen verbreitet sind.
Dicht dahinter folgen Diagnosen aus dem Bereich der psychischen Gesundheit. Anpassungsstörungen und akute Belastungsreaktionen sorgten 2024 für rund 112 Fehltage je 100 Berufstätigen – ein Anstieg von fast 50 Prozent gegenüber 2019. Auch depressive Episoden nahmen zu und belegten mit gut 104 Krankheitstagen den dritten Platz. Damit zeigt sich: Körperliche und psychische Belastungen hängen eng zusammen. Häufig verstärken sich Rückenschmerzen und Stress gegenseitig, besonders wenn keine organische Ursache vorliegt.
Die Zahlen machen deutlich, wie wichtig ganzheitliche Prävention, ergonomische Arbeitsplätze und eine stärkere Sensibilisierung für mentale Gesundheit sind. Unternehmen stehen zunehmend vor der Aufgabe, Mitarbeitenden aktivere Arbeitsweisen, bessere Arbeitsumgebungen und frühzeitige Unterstützung bei psychischen Belastungen zu ermöglichen.
OZD
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