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Vier innovative Strukturwandelprojekte

Nordrhein-Westfalen setzt die strukturpolitischen Maßnahmen in den vom Kohleausstieg betroffenen Regionen entschlossen fort

Mit rund 90 Millionen Euro Fördermitteln unterstützt der Bund im Rahmen der STARK-Richtlinie (Stärkung der Transformationsdynamik und Aufbruch in den Revieren und an den Kohlekraftwerksstandorten) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWE) vier Vorhaben zur Produktion von Transformationstechnologien in Nordrhein-Westfalen. Drei Projekte im Rheinischen Revier und eines im Ruhrgebiet konnten im Rahmen des ersten Förderaufrufs für Transformationstechnologien bewilligt werden. Gefördert werden Investitionen unter anderem in Wasserstofftechnologien, Batteriezellproduktion und Batterierecycling.

Die geförderten Vorhaben knüpfen gezielt an die industrielle Stärke der Regionen an und eröffnen neue wirtschaftliche Perspektiven. Sie verbinden Klimaschutz mit Wertschöpfung vor Ort und tragen dazu bei, ehemalige Kohlestandorte als moderne Industrie- und Technologieregionen weiterzuentwickeln.

Ministerpräsident Hendrik Wüst: „Wir machen gezielt unternehmerische Investitionen in Transformationstechnologien im Rheinischen Revier und an den besonders betroffenen Steinkohlestandorten im Ruhrgebiet möglich. Die vier ausgewählten Projekte in Nordrhein-Westfalen geben wichtige Impulse für eine innovative und nachhaltige Wirtschaft und schaffen gute, zukunftssichere Arbeitsplätze. Zudem fördern wir die vom Kohleausstieg betroffenen Regionen als moderne Tech-Standorte. Genau deshalb unterstützen wir auch die Pläne des Bundes, die investive Unternehmensförderung im Bereich der Transformationstechnologien im nächsten Jahr weiter auszubauen und damit regionale Betriebe und Wertschöpfung zu stärken.“

Das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie koordiniert die Strukturpolitik in den Kohleregionen und ist für die Stärkung des Industriestandorts Nordrhein-Westfalen zentral verantwortlich. Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur betont die strategische Bedeutung der investiven Förderung für Beschäftigung, Wettbewerbsfähigkeit und Klimaneutralität: „Der Strukturwandel gelingt dann, wenn neue Perspektiven dort entstehen, wo alte wegfallen. Mit der gezielten Förderung von Transformationstechnologien bringen wir Investitionen, Innovationen und gute Industriearbeitsplätze in das Rheinische Revier und ins Ruhrgebiet. Die ausgewählten Projekte zeigen, wie Klimaschutz, wirtschaftliche Stärke und regionale Wertschöpfung zusammengehen können. Sie stärken unsere industrielle Basis, sichern Beschäftigung und machen Nordrhein-Westfalen zu einem führenden Standort für Batterien, Wasserstoff und Kreislaufwirtschaft.“

Vier Projekte – starke Impulse für die Regionen

Melicon GmbH (Erkelenz)

Ausbau der Produktionskapazitäten für Gasdiffusionslagen, die in PEM-Elektrolyseuren zur Erzeugung von grünem Wasserstoff eingesetzt werden. Das Vorhaben stärkt die Wasserstoffwirtschaft im Rheinischen Revier und sichert technologisches Know-how in einer Schlüsselindustrie.

cylib production 1 GmbH (Dormagen)

Aufbau einer vollintegrierten Anlage zum Recycling von Lithium-Ionen-Batterien im Chempark Dormagen. Das Projekt steht für Kreislaufwirtschaft, Ressourcenschonung und neue industrielle Wertschöpfung.

Cellovate GmbH (Aachen)

Entwicklung und Aufbau einer flexiblen, automatisierbaren Produktion von Batteriezellen – insbesondere für kleine und mittlere Stückzahlen sowie für Batteriezellen der nächsten Generation.

Ore Energy GmbH (Gelsenkirchen)

Errichtung einer Pilotfabrik für innovative Eisen-Luft-Batterien. Die Technologie nutzt die Rohstoffe Eisen, Luft und Wasser und leistet einen wichtigen Beitrag zum Ausbau von Energiespeichern sowie zur Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen im Ruhrgebiet.

Strukturwandel mit konkretem Nutzen für die Menschen

Die Förderung des BMWE zeigt, dass Maßnahmen zum Strukturwandel in Nordrhein-Westfalen konkret wirken: Neue Arbeitsplätze entstehen, private Investitionen werden ausgelöst und innovative Technologien kommen dorthin, wo sie gebraucht werden. So entstehen langfristige Perspektiven für Beschäftigte, Unternehmen und ganze Regionen – und Nordrhein-Westfalen bleibt ein starker, moderner Industriestandort.

Hintergrund

In Nordrhein-Westfalen wird das Bundesförderprogramm „STARK“ im Rheinischen Revier und im Ruhrgebiet im Rahmen des 5-StandorteProgramms umgesetzt. 

Bund und Land unterstützen die nachhaltige Transformation des Rheinischen Reviers im Zuge des Kohleausstiegs mit mehr als 14,8 Milliarden Euro. Das Land flankiert die Förderung aus Bundesmitteln mit eigenen Haushaltsmitteln. Bislang sind 492 Projekte mit einem Fördervolumen von rund 2,3 Milliarden Euro im Rheinischen Revier bewilligt.

Mit dem 5-StandorteProgramm setzt die Landesregierung die Strukturhilfen des Investitionsgesetzes Kohleregionen (InvKG) im Zuge der Beendigung der Steinkohleverstromung in Duisburg, Gelsenkirchen, Hamm, Herne und im Kreis Unna um und unterstützt sie bei der Transformation zu innovativen und nachhaltigen Regionen. Der Bund stellt hierfür bis zu 662 Millionen Euro bereit. Auch hier wird die Förderung mit Landesmitteln flankiert.

Land NRW

Foto: Land NRW / Shutterstock.com / metamorworks

Alle Angaben ohne Gewähr.