chlusslicht FSV Mainz 05 hat seinen Europapokal-Schwung nicht mit in die Bundesliga genommen und einen wichtigen Sieg im Abstiegskampf verpasst. Die Mannschaft des neuen Trainers Urs Fischer kam im richtungsweisenden Heimspiel gegen den FC St. Pauli nicht über ein 0:0 hinaus und wartet damit seit zehn Monaten auf einen Bundesliga-Heimsieg.
Nach dem Erfolg in der Conference League gegen Samsunspor und dem respektablen 2:2 bei Bayern München fehlte den Mainzern diesmal jegliche offensive Durchschlagskraft. Im Kampf um den Klassenerhalt bleibt der FSV deutlich zurück, der Rückstand auf den rettenden 15. Platz beträgt weiterhin sechs Punkte. Auch St. Pauli konnte sich mit dem Remis nicht entscheidend absetzen, sammelte aber aus den jüngsten Kellerduellen vier wichtige Zähler.
Vor 33.000 Zuschauern entwickelte sich von Beginn an ein typisches Abstiegsspiel. Beide Teams agierten engagiert, suchten den Weg nach vorne, doch klare Torchancen blieben Mangelware. Mainz kam meist nur bis an den Strafraum, wo St. Paulis Defensive konsequent klärte. Die beste Möglichkeit der ersten Hälfte vergab Paul Nebel, als er nach einer Flanke von Kapitän Silvan Widmer einen Moment zu spät kam. Auf der Gegenseite zwang Jackson Irvine Torwart Daniel Batz zu einer starken Parade.
Nach dem Seitenwechsel erhöhte Mainz den Druck, blieb aber weiterhin glücklos. Kopfbälle von Dominik Kohr und Widmer sowie ein weiterer Abschluss des Kapitäns verfehlten allesamt das Ziel. Am Ende stand ein torloses Remis, das keinem der beiden Kellerkinder wirklich weiterhilft. OZD
OZD-Kommentar – Viel Wille, zu wenig Qualität
Mainz kämpft, rennt und arbeitet – doch all das reicht nicht, wenn die letzte Konsequenz fehlt. Das 0:0 gegen St. Pauli ist sinnbildlich für die Misere: Einsatz stimmt, Ideen nicht. Urs Fischer hat Stabilität gebracht, aber offensiv bleibt der FSV erschreckend limitiert. Jeder verpasste Heimsieg wird im Frühjahr schwerer wiegen. Wer im Abstiegskampf keine Spiele gewinnt, wird am Ende genau daran gemessen.

Endstand: Mainz 05 – FC St. Pauli 0:0
Mainz seit zehn Monaten ohne Heimsieg
Rückstand auf Platz 15: sechs Punkte
Klassisches Kellerduell ohne Tore
OZD-Analyse
Spielcharakter
a) Hohe Intensität – wenig spielerische Qualität
b) Viele Zweikämpfe – kaum klare Chancen
c) Angst vor Fehlern auf beiden Seiten spürbar
Mainzer Probleme
a) Fehlende Kreativität im letzten Drittel
b) Abschlüsse zu unpräzise
c) Heimschwäche bleibt ein mentales Thema
Bedeutung für den Abstiegskampf
a) Mainz verpasst dringend nötigen Befreiungsschlag
b) St. Pauli sammelt zumindest einen Punkt
c) Druck auf beide Teams nimmt weiter zu

Erklärungen
Wer ist Urs Fischer?
Urs Fischer ist ein Schweizer Fußballtrainer, der zuvor unter anderem
Union Berlin in die Bundesliga und in den Europapokal geführt hat. Seit
Kurzem steht er beim FSV Mainz 05 unter Vertrag und soll den Klub vor
dem Abstieg retten.
Was ist ein Kellerduell?
Als Kellerduell bezeichnet man ein Aufeinandertreffen von Mannschaften
aus dem unteren Tabellenbereich. Diese Spiele haben oft große Bedeutung
für den Abstiegskampf und sind von Nervosität und hoher Intensität
geprägt.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.
OZD-ExtrasMainz gewann letztmals am 22. Februar ein Bundesliga-Heimspiel – ebenfalls gegen den FC St. Pauli.