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Ultimatum für den Frieden: Berlin fordert Waffenruhe – Moskau trotzt weiter

Die Bundesregierung setzt Russland ein klares Ultimatum: Bis Montagabend soll eine 30-tägige Waffenruhe in der Ukraine beginnen – sonst drohen Sanktionen. Der Kreml lehnt die „Sprache der Ultimaten“ ab, während die Kämpfe unvermindert weitergehen.

Kommentar

Die deutsche Bundesregierung wagt mit ihrem Ultimatum an Russland einen bemerkenswerten Schritt – und setzt endlich ein klares Zeichen in einem zermürbenden Krieg, der längst zum brutalen Dauerzustand geworden ist. Dass Berlin gemeinsam mit Paris, Warschau und London eine 30-tägige Waffenruhe fordert, markiert nicht nur einen außenpolitischen Kurswechsel, sondern auch einen lange fälligen moralischen Appell an die internationale Staatengemeinschaft: Wer Frieden will, darf nicht schweigen, wenn Moskau weiter Drohnen auf zivile Ziele feuert.

Doch die Reaktion des Kremls auf diese Initiative spricht Bände. Dass Dmitri Peskow „Ultimaten“ als „unangemessen“ bezeichnet, während russische Drohnen ukrainische Städte verwüsten, offenbart die zynische Logik, mit der das Putin-Regime Friedensgespräche ins Leere laufen lässt. Moskaus angebliche Gesprächsbereitschaft verliert jede Glaubwürdigkeit angesichts gleichzeitiger Luftangriffe entlang der gesamten Frontlinie.

Das Ultimatum ist kein aggressiver Akt, sondern ein Versuch, der Diplomatie endlich Wirksamkeit zu verleihen. Der Schulterschluss der europäischen Außenminister im Weimarer-Plus-Format sendet ein wichtiges Signal: Europa will nicht länger zusehen. Dass die Ukraine und Präsident Selenskyj sich kompromissbereit zeigen, indem sie direkte Gespräche mit Putin akzeptieren, verdient Respekt – ebenso wie die klare Unterstützung des Westens.

Gleichzeitig bleibt zu hoffen, dass auch US-Präsident Trump nicht nur auf symbolische Gesten setzt. Sollte er wirklich zu den Gesprächen nach Istanbul reisen, muss er beweisen, dass sein angekündigtes „America First“ nicht auf Kosten eines gerechten Friedens in Europa geht.

OZD



Alle Angaben ohne Gewähr.

Bild: AFP