Kommentar:
Es ist ein historischer Moment – und doch einer, der mit bitterem Nachgeschmack kommt: Mehr als ein Jahrzehnt nach dem brutalen Abschuss von Malaysia-Airlines-Flug MH17 hat die Internationale Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) Russland nun offiziell für den Vorfall verantwortlich gemacht. 298 unschuldige Menschen verloren damals ihr Leben, darunter fast 200 Niederländer, viele Australier – und auch vier Deutsche.
Dass die ICAO nun eine klare völkerrechtliche Schuldzuweisung ausspricht, ist mehr als Symbolik. Es ist eine späte Bestätigung für die Angehörigen der Opfer, deren Suche nach Wahrheit und Gerechtigkeit viel zu lange ignoriert wurde. Und es ist ein deutliches Signal an alle Staaten: Wer internationales Recht bricht, kann sich langfristig nicht in Lügen und Leugnung flüchten.
Die Fakten sind längst bekannt: Der Abschuss erfolgte durch eine russische BUK-Rakete, abgefeuert von einem von pro-russischen Kräften kontrollierten Gebiet. Dass Russland weiterhin jede Verantwortung ablehnt, zeigt eine eiskalte Missachtung menschlichen Leids und internationaler Normen.
Die Weltgemeinschaft ist nun gefordert, der ICAO-Entscheidung Taten folgen zu lassen. Gerechtigkeit bedeutet auch: rechtliche Konsequenzen, Reparationen, diplomatischer Druck. Worte allein genügen nicht. Es geht nicht nur um MH17 – es geht um die Verteidigung einer regelbasierten internationalen Ordnung.
OZD
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Bild: AFP