Die aktuellen Ergebnisse der Bitkom-Umfrage zeigen deutlich: An fast allen weiterführenden Schulen in Deutschland gibt es klare Regeln für die Nutzung von Smartphones. Das ist eine begrüßenswerte Entwicklung – denn so sehr digitale Geräte auch zum Alltag gehören, so sehr brauchen junge Menschen Orientierung im Umgang mit ihnen, besonders im schulischen Kontext.
Ein vollständiges Handyverbot, wie es an 17 Prozent der Schulen gilt, mag auf den ersten Blick streng wirken. Doch auch das hat seine Berechtigung – etwa wenn es darum geht, Ablenkung im Unterricht zu vermeiden oder soziale Interaktion in den Pausen zu fördern. Noch sinnvoller erscheinen allerdings die Regelungen an den 77 Prozent der Schulen, die differenzierte Einschränkungen – zum Beispiel auf bestimmte Zeiten oder Orte – vorsehen. Solche Konzepte spiegeln ein ausgewogenes Verhältnis zwischen digitaler Realität und pädagogischem Anspruch wider.
Dass sich 37 Prozent der Schülerinnen und Schüler nach eigenen Angaben häufig nicht an die Regeln halten, ist zwar ein kritischer Punkt – aber auch ein realistisches Spiegelbild des Schüleralltags. Es unterstreicht, dass Regeln allein nicht ausreichen. Es braucht eine gute Kommunikation zwischen Lehrkräften und Lernenden, Aufklärung über die Gründe hinter den Regelungen und – vielleicht am wichtigsten – eine Mitgestaltung durch die Jugendlichen selbst.
Erfreulich ist auch, dass nur zwei Prozent der Schulen auf jegliche Regelung verzichten. Gerade in Zeiten von Cybermobbing, Ablenkung und digitaler Reizüberflutung ist es wichtig, jungen Menschen bewusste Mediennutzung nahezubringen. Schulen sind hierfür genau der richtige Ort.
Regeln bedeuten nicht Verzicht, sondern schaffen Struktur – und gerade im digitalen Zeitalter ist das wichtiger denn je.
OZD
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