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Putin kneift: Gespräche ohne Präsident in Istanbul senden falsches Signal (Kommentar)

Während Selenskyj zu persönlichen Verhandlungen bereit ist, bleibt Putin dem Treffen fern – und schickt Unterhändler. Ein Affront, der den Willen zu echtem Frieden infrage stellt.

Das diplomatische Spiel um den Krieg in der Ukraine geht in die nächste Runde – doch der russische Präsident bleibt wieder einmal Zuschauer in seinem eigenen Konflikt. Obwohl Wladimir Putin selbst direkte Verhandlungen vorgeschlagen hatte, fehlt sein Name auf der offiziellen Delegationsliste für die Gespräche in Istanbul. Stattdessen schickt er Berater und Minister – erfahrene, aber eben austauschbare Boten.

Dass Präsident Selenskyj sich zu persönlichen Gesprächen bereiterklärt, während Putin demonstrativ auf Distanz bleibt, ist mehr als ein symbolischer Unterschied. Es ist ein Statement: Russland will offenbar reden, aber nicht ernsthaft verhandeln. Wer wirklich Frieden will, lässt sich nicht vertreten.

Putins Abwesenheit entlarvt seine Verhandlungsrhetorik als Kalkül. Es geht nicht um einen Kompromiss oder einen Waffenstillstand – es geht um Machterhalt, Kontrolle über die Erzählung und Zeitgewinn. Die Weigerung, einer Waffenruhe im Vorfeld zuzustimmen, unterstreicht diese Haltung.

Was bleibt, ist ein zynisches Signal an die Weltgemeinschaft: Russland spielt mit dem Frieden, ohne ihn wirklich zu wollen. Und Putin zeigt einmal mehr, dass er kein Staatsmann des Ausgleichs ist, sondern ein Taktierer auf dem Rücken der Opfer seines Kriegs.

OZD



Alle Angaben ohne Gewähr.

Bild: AFP