Nach dem Messerangriff auf mehrere Feiernde vor einer Bar in der Bielefelder Innenstadt ist der mutmaßliche Täter in Heiligenhaus bei Düsseldorf festgenommen worden. Der 35-jährige Syrer wurde nach Hinweisen von Zeugen in der Nacht zu Dienstag durch ein Spezialeinsatzkommando (SEK) gefasst. Bei seiner Festnahme leistete er Widerstand und wurde leicht verletzt.
Die Polizei hatte nach der Attacke am frühen Sonntagmorgen öffentlich nach dem Mann gefahndet und ein Foto veröffentlicht. Am Tatort war unter anderem eine Tasche mit Personaldokumenten und einer nach Benzin riechenden Flüssigkeit gefunden worden – ein Detail, das Fragen aufwirft. Wurde ein noch schwerwiegenderer Angriff geplant? Oder war die Flasche nur Teil eines wirren Fluchtversuchs?
Der Mann, der in Harsewinkel lebte, soll seine Opfer wahllos mit Stichwaffen attackiert haben. Fünf Personen wurden verletzt – wie schwer, ist bislang nicht abschließend bekannt. Die Ermittler sprechen von einem scheinbar ungeplanten Gewaltausbruch. Doch gerade bei solchen Taten erwarten Öffentlichkeit und Justiz mehr als nur die Einordnung als "Einzelfall".
Während sich die Staatsanwaltschaft mit weiteren Informationen zurückhält, wächst in der Bevölkerung das Bedürfnis nach Aufklärung: Warum kam es zu dieser Eskalation? Gab es Warnzeichen im Vorfeld? Und wie konnte sich der Täter trotz intensiver Fahndung zwei Tage lang dem Zugriff der Behörden entziehen?
Der Fall steht exemplarisch für die Herausforderungen, vor denen Polizei und Justiz bei plötzlicher Gewaltkriminalität stehen. Die schnelle Festnahme zeigt die Handlungsfähigkeit der Sicherheitsbehörden – doch sie ersetzt keine Debatte über Ursachen, Prävention und die Rolle individueller Biografien bei solchen Taten.
OZD
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