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Einwanderung prägt Deutschland – Gesellschaft im Wandel

Mehr als jeder Vierte in Deutschland hat eine Einwanderungsgeschichte. Die aktuellen Zahlen zeigen nicht nur einen demografischen Wandel, sondern auch, wie stark Migration unsere Gesellschaft bereits mitgestaltet – und weiter verändern wird.

Deutschlands Gesicht verändert sich – und das nicht erst seit gestern. 25,6 Prozent der Bevölkerung hatten 2024 eine Einwanderungsgeschichte, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Das bedeutet: Über 21 Millionen Menschen in Deutschland sind entweder selbst eingewandert oder Kinder eingewanderter Eltern. Damit wächst nicht nur die Zahl, sondern auch die Bedeutung dieser Bevölkerungsgruppe – gesellschaftlich, wirtschaftlich, kulturell.

Diese Entwicklung ist kein Ausnahmezustand, sondern eine dauerhafte Realität. Besonders deutlich wird das bei einem Blick auf die Altersstruktur: Menschen mit Einwanderungsgeschichte sind im Schnitt neun Jahre jünger als der Rest der Bevölkerung. In der Altersgruppe der 20- bis 39-Jährigen stellen sie bereits ein Drittel – in einer alternden Gesellschaft ist das keine Randnotiz, sondern ein Hinweis auf künftige gesellschaftliche und wirtschaftliche Tragpfeiler.

Dabei ist die Geschichte hinter den Zahlen oft komplex. Seit 2015 kamen 6,5 Millionen Menschen nach Deutschland – viele wegen Krieg und Verfolgung, andere zur Arbeit oder zur Familienzusammenführung. Migration ist nicht monokausal, sondern Ausdruck globaler Entwicklungen, politischer Krisen und individueller Hoffnungen.

Dass Migration auch Herausforderungen mit sich bringt, ist unbestritten. Doch ebenso klar ist: Ohne sie wäre der demografische und wirtschaftliche Niedergang in Deutschland längst Realität. Migration bedeutet nicht nur Belastung – sie ist Potenzial. Voraussetzung dafür ist eine klare Integrationspolitik, verlässliche Strukturen und ein gesellschaftliches Klima, das Zugehörigkeit ermöglicht, statt Ausgrenzung zu befördern.

Der Wandel ist da – die Frage ist, wie wir ihn gestalten. Aus den Statistiken spricht nicht nur ein Status quo, sondern eine Zukunftsaufgabe. Es liegt an uns, ob daraus eine offene, solidarische Gesellschaft wird – oder eine, die sich selbst im Weg steht.

OZD


Alle Angaben ohne Gewähr.

Bild: AFP