Das Pokal-Finale ging verloren, doch Bielefeld hat gewonnen – und zwar weit mehr als ein Spiel: Es hat sein Herz zurückbekommen. Nur einen Tag nach der 2:4-Niederlage gegen den VfB Stuttgart im Berliner Olympiastadion verwandelte sich der Rathausplatz in eine Woge aus Blau und Weiß. Tausende Fans, Fahnen, Gesänge – ein ganzes Stadtbild voller Stolz.
Es war keine Feier des Ergebnisses, sondern eine Feier der Rückkehr. Nach harten Jahren und sportlichem Absturz steht Arminia Bielefeld wieder – nicht nur sportlich, sondern auch emotional. Der Aufstieg in die 2. Bundesliga ist mehr als ein Tabellenplatz: Er ist das Ende einer Leidenszeit und der Beginn einer neuen Ära.
Trainer Mitch Kniat brachte es auf den Punkt: „Man ist wieder stolz, Armine zu sein.“ Es klang nicht wie eine Floskel, sondern wie ein Befreiungsschrei. Und er war nicht allein: Begleitet von einem Fan-Korso trotz Regen, getragen von der Euphorie, die in Bielefeld lange vermisst wurde, wurde das Team wie Helden empfangen.
Als Kapitän Manuel Corboz auf dem Rathausbalkon die Drittliga-Trophäe in den Himmel reckte, war das ein Bild für mehr als nur einen Aufstieg: Es war der symbolische Schulterschluss zwischen Mannschaft und Stadt. Oberbürgermeister Pit Clausen sprach nicht nur Glückwünsche aus, er sprach aus, was viele dachten – dass Bielefeld wieder Hoffnung hat.
Ja, der Pokaltraum blieb unerfüllt. Aber die Feier war echt, weil sie sich nicht an einem Ergebnis festmachte. Der Verein ist zurück in der 2. Liga – aber viel wichtiger: zurück im Herzen seiner Stadt. Es ist diese Art von Fußball, die bleibt.
OZD
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Bild: AFP