Fußball kann verbinden – oder Anlass für Grenzkontrollen sein.
Die Zahlen, die die Bundespolizei nach ihren Einsätzen an der Grenze zu Frankreich meldet, klingen wie ein aufgeschlüsselter Fan-Albtraum: Pyrotechnik, Drogen, Maskierungsmaterial, Verstöße gegen das Waffengesetz. Und das alles auf dem Weg zu einem Fußballspiel.
Es ist ein Hinweis darauf, wie sehr das Champions-League-Finale – mit PSG Paris und Inter Mailand zwei Fangemeinden mit ultraszenenaffiner Historie – auch ein sicherheitspolitisches Event geworden ist. Dass vier Menschen sogar die Einreise untersagt wurde, zeigt: Die Behörden nehmen die Gefahrenlage ernst – und greifen früh ein.
Was auf den ersten Blick hart klingt, ist ein notwendiger Spagat: Fußball braucht Leidenschaft, aber er braucht auch Sicherheit. Die beschlagnahmten Gegenstände deuten auf geplante Eskalation – keine gute Mischung für eine Veranstaltung, bei der Hunderttausende Zuschauer auch außerhalb des Stadions mitfiebern.
Auffällig ist, wie eng die grenzüberschreitende Kooperation mittlerweile funktioniert: Beamte aus Rheinland-Pfalz, Hessen, Frankreich – selbst Spezialkräfte aus Paris – waren im Einsatz. Das spricht für eine Polizei, die vorausschauend arbeitet, nicht erst reagiert.
Fazit:
Die Aufgriffe an der Grenze sind kein Signal gegen die Fankultur – sondern gegen ihre gefährliche Verzerrung. Wer mit Böllern, Masken und Drogen zur Champions League reist, ist nicht auf dem Weg zu einem Sportfest, sondern zu einem Risiko. Gut, dass dieses Risiko erkannt – und gestoppt – wurde.
OZD
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Bild: AFP