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Musk entschuldigt sich: „Bin zu weit gegangen“

Im eskalierenden Streit mit US-Präsident Trump macht Elon Musk plötzlich einen Schritt zurück. Der Tech-Milliardär räumt ein, sich im Ton vergriffen zu haben – nach wochenlanger öffentlicher Kritik. Doch ist damit das letzte Wort gesprochen?

Washington – Die Fehde zwischen Elon Musk und Donald Trump hat eine überraschende Wendung genommen. Nach heftiger öffentlicher Kritik am US-Präsidenten zieht der Tesla- und SpaceX-Chef nun offenbar die Reißleine. „Ich bedauere einige meiner Aussagen zu Präsident Donald Trump in der vergangenen Woche“, schrieb Musk am Mittwoch auf seiner Plattform X. „Sie sind zu weit gegangen.“

Es ist ein bemerkenswerter Rückzug – vor allem für einen wie Musk, der sonst selten Umwege kennt, wenn es um öffentliche Attacken geht. Nach dem Wahlsieg Trumps hatte Musk zunächst einen Beraterposten im Weißen Haus übernommen, sich dann aber nur wenige Monate später distanziert und das politische Feuer eröffnet: Trumps Steuerpolitik sei „wirtschaftlicher Wahnsinn“ und drohe, „Amerika in den Bankrott“ zu treiben. Noch schärfer: Musk stellte eine Verbindung zwischen Trump und dem Skandal um den verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein her – ein Tabubruch in der US-Politik.

Trumps Reaktion folgte prompt und ohne diplomatische Zwischentöne: „Sehr enttäuscht“ sei er von Musk, der sich „respektlos“ verhalten habe. Von einer Aussöhnung will der Präsident nichts wissen. „Ich habe nicht die Absicht, mit ihm zu sprechen“, stellte er am Wochenende klar.

Nun also Musks Rückzieher – ein Zeichen von Einsicht oder strategisches Kalkül? Beobachter fragen sich, ob Musk den Bogen überspannt und dabei politischen Einfluss verspielt hat. Denn auch wenn er wirtschaftlich mächtig ist: In Washington zählen andere Spielregeln – und persönliche Loyalität wird dort hoch gehandelt.

Musk, bekannt für unkonventionelle Kommunikation, ist zuletzt immer stärker in politische Debatten eingestiegen, oft unberechenbar, oft mit kalkulierter Provokation. Doch diese Auseinandersetzung scheint ihm nun selbst zu viel geworden zu sein.

Ob Trump das Einlenken akzeptiert, ist fraglich. Fest steht: Die Beziehung zwischen dem Präsidenten und dem reichsten Mann der Welt bleibt zerrüttet – und könnte in einem polarisierten Amerika Symbolcharakter für eine tiefere gesellschaftliche Spaltung bekommen.

OZD



Alle Angaben ohne Gewähr.

Bild: AFP